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Nils Schmid
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Frage von Frank K. •

Frage an Nils Schmid von Frank K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Schmid,

als Stuttgarter, Open Source Entwickler und Gründer eines Startup
Unternehmens hab ich mehrere Fragen zum Thema Freie Software und Cloud
Computing. Seit einigen Jahren ist ein Trend zu beobachten dass immer mehr Daten von
Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen auf so-genanten Cloud
Services im Internet abgelegt werden. Diese Daten liegen oft ausserhalb der
Gültigkeit des deutschen Datenschutzgesetzes. Für Unternehmen und Bürger
ist meistens undurchsichtig wer heute und zukünftig Zugriff auf diese
personenbezogenen Daten hat. Die meisten dieser Cloud Services basieren
nicht auf freier Software so dass der Benutzer nicht weiss was mit seinen
eigenen Daten passiert.

Auch Unternehmen speichern zunehmen eigene geschäftskritische Daten oder
Daten Ihrer Kunden ausserhalb Deutschlands auf proprietären Cloud
Services.
Das Problem wird unter anderem in folgenden Artikeln thematisiert:
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article12680570/Beim-Cloud-Computing-drohen-gefaehrliche-Luecken.html
http://www.it-business.de/news/recht/vorschriften-regulierungen/compliance/articles/253091/
http://www.computerwoche.de/management/cloud-computing/2366037/

- Wie beurteilen Sie diese Entwicklung und sehen sie die Notwendigkeit zu einer gesetzlichen Regulierung?
- Welche Massnahmen möchten Sie ergreifen um Freie Software und Private Cloud Services in Deutschland und speziell Baden-Württemberg zu fördern?
- Sind Sie der Ansicht dass das deutsche Datenschutzgesetz auch europaweit oder weltweit anwendung finden sollte?
- Beabsichtigen Sie die Gründung von Startup Unternehmen in Baden-Württemberg zu fördern die sich für freie Software und freie Cloud Dienste einsetzen?

mit freundlichen Grüssen

Frank Karlitschek
Geschäftsführer hive01 gmbh
Vorstand KDE e.V.

Nils Schmid MdB SPD
Antwort von
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Sehr geehrter Herr Karlitschek,

vielen Dank für Ihre detaillierte Frage.

Lassen Sie mich zunächst aus unserem Regierungsprogramm zitieren:

"Wir wollen bürgernahen, unabhängigen und effektiven Datenschutz. Der Schutz des informationellen Selbstbestimmungsrechts hat gerade im digitalen Zeitalter besondere Bedeutung. Hierfür muss das Datenschutzrecht an die Gegebenheiten der globalen Netzwelt angepasst werden. Wir werden für ein grundsätzliches Verbot der sachfremden Weitergabe personenbezogener Daten eintreten."

Aus diesen Vorgaben leiten sich Maßgaben für das technologische Handlungsfeld, das Sie beschrieben haben, ab. Zunächst unterstütze ich die Anstrengungen, die unter anderem auch von der MfG BW auf dem Feld der Open-Source-Technologie vorgenommen wurden. Insbesondere die Öffentliche Verwaltung, KMUs und viele Privatleute können von diesen Anwendungen profitieren und Kostenvorteile realisieren.

Was den Datenschutz angeht: Ja, wir glauben, dass das informationellen Selbstbestimmungsrecht ein hohes Gut, das auch in Europa und weltweit zur Anwendung kommen sollte. Wir sind aber auch realistisch genug und können nicht verleugnen, dass es hier auf der Ebene der Durchsetzung gewisse Widerstände gibt.

Was die staatliche Förderung von StartUps angeht, kann ich Ihnen an dieser Stelle natürlich keine konkreten Zusagen machen. Gleichwohl heißt es in unserem Regierungsprogramm:

"Die Industrie der Zukunft steht auf vier Säulen: "Mobilität und Produktionstechnologie", "Information und Kommunikation", "Energie und Umwelt" sowie "Gesundheitstechnik und Medizintechnik". Als Wachstumskerne werden sie in den kommenden Jahrzehnten zur wirtschaftlichen Dynamik stark beitragen, und es gilt die Industriepolitik des Landes an ihnen auszurichten."

Die konkrete Ausgestaltung einer innovativen, zukunftsorientierten Wirtschaftpolitik im Falle der Übernahme der Regierungsverantwortung wird auf jeden Fall im Dialog mit allen Playern auf diesem Gebiet geschehen. Dazu werden wir konkrete Angebote machen. Es würde mich freuen, wenn Sie sich an diesem Dialog beteiligen könnten

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Nils Schmid

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