Frage an Nils Schmid von Bernhard F. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Schmid,
egal wie man zu Stuttgat 21 steht, sieht es für mich gerade so aus als ob sich der Wahlkampf, in BaWü nur um dieses Thema dreht. Das könnte auch in die Hose gehen.
Ich möchte der SPD dringend anraten auch noch andere Themen ins Feld zu führen, die wichtig sind. Mich persönlich drückt der Schuh wenn ich an die Studiengebühren denke. Ich habe zwei studierende Töchter, beide Studieren in BaWü also darf ich Jahr rund 2400 Euro dafür abdrücken, das geht echt ans eingemachte, zumal nur eine davon (noch) 114 Euro BföG bekommt. Ich habe das Gefühl dass alles so ausgelegt (die Berechnung der BaföG-Sätze, dass man auf Sozialhilfeniveau rauskommt) Meine zwei Töchter brauchen pro Monat, mit Studiengebühr 1500 Euro. Ich habe ein regelmasiges Netto von 3300. Nach Abzug aller fixen Kosten (Gas, Wasser, Strom, Müll, Versicherungen (keine unnötigen) Hypothekenzins- u. tilgung uvm.), bleiben meiner Frau und mir noch 500 und das ist kein Witz. (Ich schicke Ihnen gerne meine Aufstellung "Monatliche Belastung" zu; - kann sie leider hier nicht einfügen). Damit liegen wir unter Sozialhilfe Niveau. Ein Studiendarlehen will ich nicht für meine Töchter. Ich hatte "BaföG-Schulden" und musste nun nach dem Berufsstart diese zurückzahlen, was, wenn man gerade Familie gründen will, wie ich es tat, echt hart sein kann. Kürzlich habe ich mal wieder einen BaföG-Antrag ausgefüllt, man darf ja noch hoffen, es sind unter dem Strich 30!!! Seiten mit den Kopien, die dazu gebraucht werden. Man sitz stundenlang da und sucht Unterlagen, macht Kopien, füllt Formulare aus und...und...und.Es ist der Hammer. Mir wäre gedient wenn man es ganz einfach machen würde. Der Meistverdiener (oder Eltern teilen sich den Anspruch) in der Familie kann es in Steuerkarte eintragen lassen, legt eine Immabescheinigung dazu und der Staat zieht dafür
pro Student, 500 Euro weniger Steuern vom Lohn ab und man könnte den ganzen Verwaltungaufwand vergessen.
Für heute reicht es.
Freundliche Grüße
Bernhard Fittkau
Sehr geehrter Herr Fittkau,
vielen Dank für die Schilderung ihrer Situation.
Die SPD geht mit derselben thematischen Vielfalt in den Wahlkampf, die sie auch in Regierungsverantwortung abdecken wird.
In unserer Landesverfassung steht der Satz: "Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung." Die Realität in Baden-Württemberg sieht anders aus. Wir werden diesen Verfassungsauftrag mit Leben füllen und Aufstieg durch Bildung für alle ermöglichen.
Kein Jugendlicher darf von Gebühren von einem Studium abgehalten werden, kein Student darf die Universität mit einem Schuldenberg verlassen und keine Familie darf durch die finanzielle Last des Studiums an den Rand Ihrer Existenz gedrängt werden.
Sie können sich auf mich verlassen: Eine unserer ersten Maßnahmen wird die Abschaffung der unsozialen Studiengebühren sein.
Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Nils Schmid
PS: Diese Frage wurde als erste Frage von mir auch per Video beantwortet. Sie finden sie auf Youtube unter ViDIALOG ( http://www.youtube.com/watch?v=OVRjMEaF6UM ).