Was weden Sie gegen den Pflegenotstand d,h, in Bayern sind immer noch Doppelzimmer in Altenheimen die Regel und das Angebot der Sozialstationen deckt die Nachfrage nicht,tun?

Sehr geehrte Frau K.
vielen Dank für Ihre Frage zum Pflegenotstand und den Herausforderungen in Bayern. Die Sicherstellung einer flächendeckenden, hochwertigen und menschenwürdigen Pflege ist eine zentrale Aufgabe, insbesondere in einer alternden Gesellschaft. Wir Freie Demokraten setzen uns daher für eine grundlegende Reform des Pflegesystems ein, um mehr Personal zu gewinnen, Bürokratie abzubauen und die Pflegefinanzierung zukunftssicher zu gestalten.
Ein entscheidender Hebel ist die Entlastung der Pflegekräfte durch den Abbau unnötiger Dokumentations- und Nachweispflichten. Pflegeanbieter müssen sich auf die Versorgung konzentrieren können, anstatt durch überbordende Bürokratie ausgebremst zu werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine schnellere Anerkennung ausländischer Pflegekräfte ein, indem wir die Verfahren drastisch vereinfachen. Bayern könnte hier mit gezielten Fachkräfteprogrammen Vorreiter sein.
Das Problem der Doppelzimmer in Altenheimen zeigt, dass der Ausbau der Pflegeinfrastruktur weiter vorangetrieben werden muss. Deshalb wollen wir die Investitionsförderung für Pflegeeinrichtungen reformieren und den Bau moderner, altersgerechter Wohnformen stärker unterstützen. Gleichzeitig müssen ambulante Strukturen gestärkt werden, um mehr Menschen eine Versorgung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Hier setzen wir auf eine bessere finanzielle Ausstattung der Sozialstationen und auf digitale Anwendungen, die Pflegekräfte entlasten und effizientere Abläufe ermöglichen.
Ein zentraler Punkt bleibt die Finanzierung. Wir Freie Demokraten bekennen uns zur sozialen Pflegeversicherung, sehen aber die Notwendigkeit, sie um eine kapitalgedeckte Komponente zu ergänzen. Nur so können wir langfristig stabile Beiträge garantieren, ohne zukünftige Generationen unverhältnismäßig zu belasten. Zudem setzen wir uns für mehr Anreize zur privaten Pflegevorsorge und für die Gleichbehandlung von betrieblicher Pflegevorsorge mit der Betriebsrente ein.
Kurzfristig braucht es mehr Flexibilität und eine bessere Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Pflege. Daher setzen wir uns für eine stärkere Vernetzung der Versorgungseinrichtungen und die Förderung innovativer Pflegekonzepte ein. Bayern kann und muss hier eine führende Rolle übernehmen, indem es bestehende Kapazitäten ausbaut, moderne Wohnformen fördert und bürokratische Hürden für Pflegeeinrichtungen senkt.
Mit freundlichen Grüßen
Nils Gründer