Nicole Gohlke
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DIE LINKE
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Frage von Reinhard G. •

Sollte nicht bei jeder wissenschaftlichen Studie, die veröffentlicht wird, aus Transparenzgründen immer gleich angeben werden, wer die Studie finanziert?

Sehr geehrte Frau Gohlke,

eine wissenschaftliche Studie, die Greenpeace finanziert, könnte zu etwas anderen Ergebnissen führen, als eine, die beispielsweise vom Bayer-Konzern finanziert wird.

Sogenannte „An-Institute“ werden einer Hochschule angegliedert – ohne dass der Öffentlichkeit immer klar ist, von wem sie finanziert werden. https://de.wikipedia.org/wiki/An-Institut

Das „Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft“ (HIIG) wurde beispielsweise mit einer Finanzierung von Google gegründet. https://www.avhumboldt.de/?p=8124

Sollten in solchen Fällen nicht auch die Kooperationsverträge sofort offengelegt werden?

Wie könnte die Forschung unabhängiger werden?

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Gohlke
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Frage.

DIE LINKE kämpft seit vielen Jahren für eine stärkere Unabhängigkeit von Universitäten und Wissenschaft von großen Geldgebern. Durch die chronische Unterfinanzierung der Universitäten bleibt der Raum für unabhängige und gesellschaftskritische Forschung und Lehre – eine wesentliche Funktion von Wissenschaft – sehr oft auf der Strecke. Die Bundesregierung setzt mit ihrer Forschungs- und Innovationspolitik weiterhin den in den neunziger Jahren begonnenen Trend fort, nach dem auch von öffentlicher Forschung zunehmend Transferleistungen in die Wirtschaft sowie Nützlichkeit verlangt werden. Viele Universitäten sind heute vor allem damit beschäftigt Drittmittel bei großen Konzernen einzuwerben.

Eine zukunftsfähige Wissenschaft gibt es nicht mit noch mehr Konkurrenz und Exzellenzwettbewerben, sondern mit sicheren Jobs und einer soliden Finanzierung. DIE LINKE fordert deshalb eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch die öffentliche Hand. Und ich stimme Ihnen zu: Kooperationsverträge sollten in der Regel veröffentlicht werden und eine bessere Transparenz zu den Forschungsfragen der Auftraggeber erkennbar werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Nicole Gohlke

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