Sehr geehrter Frau Saint-Cast, können Sie uns bitte erläutern, wie Sie die Finanzierung von ME/CFS-Forschung unterstützen möchten?
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage und Ihre offenen Worte. Im Juni 2022 fand eine öffentliche Anhörung zum Thema ME/FCS, Fatigue im Sozialausschuss statt. Hier berichteten Vereine, Selbsthilfeorganisationen, Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Wissenschaftler. Ein Video der Anhörung finden Sie in der Mediathek des Landtags Landtag Baden Württemberg - 20220620_SozA_MECFS_1 (landtag-bw.de)
Seit 2021 haben wir diverse Corona-Begleitforschung finanziert. Somit finanzieren wir z.B. im aktuellen Doppelhaushalt 2023/24 das Forschungszentrum „Villingen Institute of Public Health“ mit 30.000 Euro für eine Studie zur Erforschung von „Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS)“. Die Forschungen finden in Kooperation mit der Berliner Charite statt und geben den Startschuss, damit den Menschen, die darunter leiden, zielgerichteter geholfen werden kann. Die Studie ist nur eine von mehreren rund um Corona, die das Land Baden-Württemberg unterstützt. Unter anderem fördert es auch die Forschung zu Langzeitfolgen einer Corona-Infektion und Obduktionen von Impf- und Corona-Toten mit fast 13 Millionen Euro.
Im Einzelnen setzt das Land die 2,3 Mio. starke Förderung des bereits im August 2021 gestarteten Studie unter Leitung der Universitätsklinik Freiburg für weitere zwei Jahre fort.
Weiterhin unterstützt das Land Baden-Württemberg die Erforschung von Long-COVID und die obduktionsbasierte Forschung an den vier Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm und den fünf Medizinischen Fakultäten (plus Mannheim) mit rund 12,7 Millionen Euro. Gefördert wird auch die Entwicklung innovativer Technologien, wie beispielsweise die der „elektronischen Nasen“ zur Bestimmung von SARS-CoV-2-Infektionen oder Long-COVID.
Zusätzlich noch werden an den Unikliniken im Südwesten bereits seit Längerem Corona-Tote obduziert, um die Erkrankung besser zu verstehen. Das Land unterstützte die Covid-Obduktionsforschung der fünf Universitätspathologien im Südwesten bereits von August 2020 bis Ende 2021 mit rund 1,8 Millionen Euro. Der Forschungsbereich wird fortgeführt und erweitert. Obduktionen werden etwa auch bei Todesfällen infolge von Impfkomplikationen durchgeführt.
Auch wenn es Ihnen als Betroffene sicher noch zu langsam vorangeht, wir sind auf dem Weg und tun etwas. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Fortschritte auf Ihrem Weg zur Genesung.