Sollte Ihrer Meinung nach die zulässige Geschwindigkeit auf Außerortsstraßen ohne Radwege auf 70 km/h beschränkt werden?
Sehr geehrte Frau Sthamer,
der Anteil kurzer Strecken im Auto ist im ländlichen Raum ungleich höher als in Städten. Mangelnde Sicherheit und ein Gefühl latenter Gefährdung hält viele Menschen davon ab, selbst auf kurzen Wegen von einem Ort zum anderen das Rad zu nutzen. Dabei liegt auch hier ein großes ungenutztes Potential.
Mit der kommenden Bundestagswahl entscheidet sich unter anderem, wie die Weichen für die zukünftige Verkehrspolitik in Deutschland gestellt werden. Der ADFC Sachsen e.V. mit seinen inzwischen über 8200 Mitgliedern fragt sich, welche Rolle dabei das Fahrrad spielen wird und hat deshalb einige Fragen an Sie als Direktkandidatin der SPD.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit dafür nehmen,
Anna Sarodnik
www.adfc-sachsen.de
Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage zur Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs im ländlichen Raum. Wir brauchen dringend mehr Radwege neben den von PKW und LKW befahrenen Straßen. So können Radfahrende auf dem Land auch kürzere Strecken besser bestreiten. Hier müssen mehr Mittel vom Bund und vom Land fließen, damit mehr Radwege gebaut werden können. Ein generelles Tempolimit von 70 Km/h auf gut überschaubaren Landstraßen halte ich nicht für die Maßnahme der Wahl. Strenge und sichere Vorgaben beim Überholen, aber vor allem der Ausbau neuer Radwege muss Priorität haben für die Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs im ländlichen Raum haben.
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