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Miriam Gruß
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Frage von Thomas H. •

Frage an Miriam Gruß von Thomas H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Gruß,

wie man leider immer häufiger beobachten kann, landet das Kindergeld nicht bei denen, für die es gedacht ist. Nämlich bei den Kindern.

Meine Frage:

Warum geht man nicht langsam aber sicher weg von der Unterstützung mit Geld und fördert Sachleistungen?
Beispiel:
Alle Kinder und Kindergärten sollten die Kids mit Frühstück und Mittagessen verpflegen. Desweiteren Lehrmittelfreiheit, Schulhefte etc.pp.

Vorteil:
Eine gesunde Ernährung, also weg vom Fastfood, weniger Mißbrauch und das Geld kommt dort an, wo es hin soll.
Mir ist klar, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht. Aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Viele Grüße

t.häs

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Häs,

herzlichen Dank für Ihre E-Mail. Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich seit langem für einen Übergang von der Objekt- zur Subjektförderung bei der Kinderbetreuung ein, d.h. von der Förderung der Einrichtung hin zur Förderung des Kindes. Dieser Wechsel ist durch die Einführung von Bildungs- und Betreuungsgutscheinen möglich.

Die Eltern können so das ihren persönlichen Ansprüchen am besten geeignete Betreuungsangebot auswählen und die gewählte Einrichtung bzw. Betreuungsform erhält dann vom Staat für jedes angemeldete Kind die festgelegte Pauschale. Damit gewährleisten wir eine wirkliche Wahlfreiheit zwischen den Einrichtungen. Auch ein warmes Mittagessen könnte mit den Betreuungsgutscheinen verknüpft werden.

Der Bildungsgutschein wiederum kann für Museenbesuche oder sonstige Freizeitaktivitäten eingelöst werden. Die FDP-Bundestagsfraktion hält dieses Gutschein-Modell für wesentlich sinnvoller und zielgerichteter als das von der Großen Koalition jüngst beschlossene Betreuungsgeld, da Gutscheine nur zum Wohle des Kindes verwendet werden können.

Eine komplette Abschaffung des Kindergeldes, wie Sie es vorschlagen, ist allerdings nicht möglich, da in Deutschland das Kindergeld in erster Linie zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums gewährt wird. Abgesehen davon ist es glücklicherweise auch so, dass dem Großteil der Eltern in Deutschland das Wohl ihrer Kinder sehr am Herzen liegt und das Kindergeld zum Vorteil der Kinder eingesetzt wird. Eltern diesbezüglich unter einen Generalverdacht zu stellen, halte ich nicht für angebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Miriam Gruß