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Miriam Gruß
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Frage von Wolfgang M. •

Frage an Miriam Gruß von Wolfgang M. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Gruß,

Zitat aus dem Weserkurier: "Es ist ein Armutszeugnis für das reiche Deutschland, so viele arme Kinder zu haben." und man kann ihnen da bei ca. 20% der unter 15jährigen natürlich nur bei pflichten, denn zählt man hier die über 15 jährigen, noch in Ausbildung befindlichen dazu sind das weit über 2 Millionen Kinder und Jugendliche.
Angesichts des Umgangs mit dieser beschämenden Problematik durch Politik und aufsführende Verwaltung stellt sich mir die Frage, ob wir als ein Land, dessen einzige reale Recourcen unsere Kinder und deren Können sind, derart unverantwortlich damit umgehen können.
Vieleicht sehen sie sich als angehende Berufspolitikerin (zumindest lässt das ihr Studium vermuten) in der Lage, mir die für mich leider nicht erkennbaren Ziele ihres Berufsstandes so zu erklären, damit ich als Betroffener (60, alleinerziehend und arbeitssuchend) zumindest meinem Kind erklären kann, warum das alles so ist und so sein muss.
Davon ausgehend, dass uns beiden bekannt ist, dass wir auf`s Ende einer Ära zugehen, der Kommunismus ist gescheitert, der Kapitalismus bewegt sich mit riesen Schritten auf diesen Punkt zu es wäre also allerhöchste Zeit, dass sich unsere gewählten Vertreter um einen gangbaren Weg in darauf folgende Ära, also unsere Zukunft bemühen würden.
Stattdessen doktert man wie seit fast 60 Jahren an Symptomen herum und verfährt nach dem mir noch bestens bekannten Ausspruch unseres ersten Kanzlers: " was interessiert mich mein Geschwätz von gestern ......",
Politik die nur mehr in Wahlperioden denkt liebe Frau Gruß, ist schlicht nicht in der Lage Zukunft zu schaffen, ja noch nicht einmal die dringlichsten aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen, denn dazu gehört zumindest der Mut die Dinge richtig anzufassen, auch wenn die Lorbeeren dafür vermutlich ein anderer einstreicht.

In der Hoffnung auf eine vernünftige, brauchbare Antwort und
mit freundlichem Gruß Wolfgang Marschall

Portrait von Miriam Gruß
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Marschall,

herzlichen Dank für Ihre E-Mail.

Die aktuellen Zahlen über die Kinderarmut in Deutschland sind in der Tat beschämend, Kinderarmut lässt sich jedoch nicht nur an materiellen Dingen messen, sondern auch an ideellen. Arme Kinder sind nach einem EU-Bericht schlechter in der Schule, häufiger krank und anfälliger für Straftaten, deshalb ist es bei der Bekämpfung von Kinderarbeit unerlässlich, in Bildungseinrichtungen zu investieren. Damit meine ich Kinderbetreuungseinrichtungen ebenso wie Schulen. Durch Bildungs- und Betreuungsgutscheine kann gewährleistet werden, dass die Förderung auch wirklich bei den Kindern ankommt. Gerade auch im Zuge des Ausbaus von Ganztagsschulen sollte der Blick auch auf die Gesundheit von Kindern gerichtet werden und ein gesundes, warmes Mittagessen angeboten werden.

Neben diesen Investitionen in die Bildung hat die FDP ein Steuerkonzept ausgearbeitet, das Familien weit mehr entlastet, als dies bisher der Fall ist. Denn sie sind es in erster Linie, die hohe finanzielle Belastungen zu tragen haben. Kinder dürfen in Deutschland nicht länger ein Armutsrisiko darstellen. Das Steuerkonzept der FDP sieht einen Stufentarif von 15 %, 25 % und 35 % vor. Jedem Steuerbürger, seinem Ehegatten und seinen Kindern steht ein Grundfreibetrag von 7.700 Euro zu. Eine Familie mit zwei Kindern zahlt unter Berücksichtigung der Vorsorgeaufwendungen und der Werbungskostenpauschale erst ab einem Jahreseinkommen von 38.600 Euro überhaupt Steuern.

Des Weiteren halte ich es für unerlässlich, die Familienleistungen des Staates, die sich jährlich auf 184 Milliarden Euro belaufen, auf den Prüfstand zu stellen. Denn diese Summe kommt offensichtlich nicht bei den Menschen an, die Hilfe dringend nötig hätten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Miriam Gruß