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Frage von Michael B. •

Frage an Mike Schinkel von Michael B. bezüglich Umwelt

Ein grosses Thema ist die Energiewende. Wie könnte sie aus Ihrer Sicht finanzierbarer gestaltet werden? Wie steht Ihre Partei dazu?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Blatter,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Energiewende.

Die ÖDP steht für eine konsequente Energiewende. Energie darf nicht zu Lasten nachfolgender Generationen erzeugt werden. Die Folgekosten von Kernenergie und Strom aus fossilen Energieträgern (Kohle, Öl, Gas) werden Stand heute auf alle Steuerzahler umgelegt. Deshalb erscheint der Atom- und Kohlestrom auch so preiswert.

Der vorgeschlagene Umbau ist technisch möglich, denn er beruht auf den
drei Bausteinen:
• Energie sparen.
• Durch insgesamt verbesserte Wirkungsgrade Energie effizient nutzen.
• Erneuerbare Energiequellen massiv ausbauen.

Keiner der erneuerbaren Energieträger sollte dabei bevorzugt werden; vielmehr muss ein ausgeklügeltes und effizientes Netz aus den verschiedenen Energieträgern geknüpft werden. In diesem Zug muss auch der Ausbau der erneuerbaren Energien so gesteuert werden, dass der Preis für die Verbraucher nicht ins Unermessliche steigt. Von dem gegenwärtigen System profitieren zu aller erst die Unternehmen, die Strom zum Großhandelspreis beziehen. Diese sind oft von EEG-Umlage und Netzentgelten befreit und kaufen preiswert Strom an der Börse. Dieser ist so niedrig wie nie zuvor. Vor allem die privaten Kunden und mittelständischen Betriebe sollten ebenfalls von der Energiewende profitieren.

Leider werden diese niedrigen Strompreise von den Energieversorgern nicht an den Endkunden weitergegeben. Verbraucher werden in den Grundversorgertarifen abgezockt. Greenpeace will über die Kartellämter prüfen lassen, ob die Energieversorger ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen.

Alles in allem fehlt Deutschland für die Energiewende nur eines: ein Masterplan. Ich kann es heute noch nicht verstehen, wie das größte Projekt nach der Wiedervereinigung ohne Plan gemanagt werden soll. Dieser sollte einen gesamtheitlichen Blick auf den Energieverbrauch in Deutschland legen, auch z.B. auf den Wärmeverbrauch und den Verkehr. Der Plan muss analysieren, wo wir stehen, wohin wir wollen und was das kostet. Würde dieser Plan als gesellschaftlicher Konsens durch eine Volksabstimmung legitimiert werden, wären wir einen entscheidenden Schritt weiter.

Freundliche Grüße

Mike Schinkel