Frage an Michael Weber von Lars M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Dr. Weber,
warum treten Sie sowohl als Direktkandidat bei der Landtagswahl und bei der Bundestagswahl an? Was machen Sie, wenn Sie bei beiden Wahlen gewählt werden? Was hat Priorität? Ohne glauben Sie nicht an Ihre Wahl? Wenn ja, warum treten Sie überhaupt an?
Mit freundlichen Grüßen
Lars Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
ich trete als Direktkandidat schlicht deshalb bei beiden Wahlen an, weil meine Partei dies auf ihrem Kreisparteitag so gewünscht hat. Die Chance, als Direktkandidat einer so jungen und daher noch kleinen Partei in den Hessischen Landtag oder den Bundestag gewählt zu werden, ist leider äußerst gering. Ich glaube, da müssen wir uns keinen Illusionen hingeben.
Insofern sehe ich meine Aufgabe als Direktkandidat zunächst einmal darin, genau das zu tun, worum ich mich im Marburger Stadtparlament bemühe, nämlich unsere Wähler angemessen zu vertreten, unseren Themen Vortrieb zu geben und nach Kräften dabei zu helfen, die Anliegen der Piratenpartei zu profilieren und weiter zu entwickeln. Dazu gehören auch meiné persönlichen Hauptanliegen, nämlich transparent über die Vorgänge im Stadtparlament zu berichten, vor allem aber, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben sich selbst mit Ihren Anliegen ins Parlament einzubringen:
http://www.marburger-direktdemokratie.de
http://www.openantrag.de/marburg
Jetzt vor der Wahl kommen natürlich einige zusätzliche Aufgaben hinzu - z.B. das recht aufwändige Plakatieren, bei dem ich gerne selbst Hand anlege - allerdings haben wir seit unserer Kreisverbandsgründung in der Öffentlichkeit kontinuierlich und im Gegensatz zu anderen Parteien eben nicht selektiv vor Wahlen für unsere Themen geworben, z.B. mit regelmässigen Infoständen, Flyerverteilungen, usw. Sie werden mich deshalb auch nicht im Pressegewitter bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und dergleichen vorfinden, wo einige Kollegen der Altparteien bemüht sind, ihr Gesicht insbesondere jetzt vor den Wahlen den Kameras zu präsentieren, um sich und ihre Parteizugehörigkeit im Zusammenhang mit der guten Sache in der nächsten Ausgabe der Lokalzeitungen zu sehen. Ich halte es generell für fehlgeleitet zu meinen, man müsse sich vor Wahlen besonders ins Zeug legen und bevorzuge stattdessen eine kontinuierliche, hoffentlich gute Arbeit. Das hat für mich etwas mit Glaubhaftigkeit zu tun.
Sollte sich tatsächlich das von Ihnen skizzierte, aus meiner Sicht allerdings nahezu ausgeschlossene Szenario ergeben, dass ich sowohl in den Bundes- als auch den Hessischen Landtag gewählt werden würde, dann würden wir in unserem Kreisverband besprechen müssen, wo mich die Kollegen am Liebsten sehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Weber