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Michael Spielmann
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Frage von Samuel R. •

Frage an Michael Spielmann von Samuel R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Grüß Gott,
Ich habe große Probleme mit der jetzigen Situation der Radwege.

Radwege sollten ja genutzt werden. Dies ist aus meiner Sicht auf dem Land oft schwierig, (ich benutze das Rad auch als Verkehrsmittel für Strecken bis 50 km) da Radwege oft, da sie nicht direkt an der Straße liegen, nicht auf der selben Höhe liegen und somit auch nicht so gerade sind, wie die Straßen. Somit gibt es ein andauerndes und kraftkostendes Auf und Ab, das die Radwege nicht attraktiv macht. Radwege wechseln auch gerne von Seite zu Seite, was oft sehr abrupt geschieht und die Auffahrten auf Radwege (zum beispiel an Kreuzungen sind, falls überhaupt vorhanden, meist mangelhaft. Die gemeinsame Nutzung von Wegen (Radfahrer und Fußgänger) ist erwiesener Weise ein großes Gefahrenpotential, vor allem in der Stadt/Dorf. Zudem sind diese Radwege innerorts oft ein unüberschaubarer und unberechenbarer Flickenteppich. Außerdem ist es nachts schwierig, die Radwege zu finden, da keinerlei Radbegrenzungen mit Reflektoren angebracht sind. Das erschwert es auch, nicht in den Graben zu fahren. Zudem werden Radfahrer auf Radwegen von Autofahrern registriert und das Fernlicht wird nicht abgeschaltet. Ich glaube, dass Sie wissen, dass man dabei so geblendet wird, dass man den Weg für einige Zeit nicht mehr sieht. Wenn Ihnen dass dann in Folge mehrmals passiert, kann das sehr gefährlich werden.
Eine gute Lösung wären Fahrradstreifen, sowohl innerorts als auch außerorts.

Nun kommt meine Frage; wäre es nicht sinnvoll, sich mit einigen Experten hinzusetzen und einen Vorgabenkatalog für den Überlandradverkehr inclusive Ortsdurchfahrten zu erstellen?

Gruß,
Samuel Raz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Raz,

das Radwegenetz ist in der Tat an vielen Stellen zu verbessern. Ich sehe aber auch, dass sich bereits eine ganze Reihe von Experten mit diesem Thema befassen und versuchen, durch verschiedenste Informationen eine Verbesserung herzustellen. Die Aufgabe der Umsetzung liegt hauptsächlich in den Kommunen. Diese gehen dabei unterschiedlich engagiert vor. Dachau hat beispielsweise im Jahre 2005 einen Radwegekonzeptstudie beim ADAC in Auftrag gegeben, welche mit allen Vorschlägen auf den Internetseiten der Stadt Dachau einzusehen ist. Es liegt u.a. in der Hand des Dachauer Stadtrates dabei eine Realisierung der Konzepte voranzutreiben. Viel hat sich aus meiner Sicht noch nicht getan.
Diejenigen, die immer wieder mit dem Fahrrad unterwegs sind, können oftmals am Besten konkrete Schwachstellen nennen. Ich halte es deshalb auch für wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger hier ihre Kommunalpolitiker fordern und sie auf Probleme hinweisen und Lösungen einfordern. Und das nicht nur zu Wahlzeiten. Eine allgemeine Reglementierung durch einen Vorgabenkatalog halte ich für unrealistisch, wie sollte ein Regelwerk die vielfältigen, unterschiedlichen straßenbaulichen Situationen erfassen?
Ab morgen werde ich, zusammen mit unserer Bezirkstagskandidatin Jutta Krispenz, auf eine Tour durch den Landkreis aufbrechen. In der zweiwöchigen Tour durch den gesamten Landkreis werde ich sicher selbst so einige Schwachstellen entdecken. Angeregt durch ihre Frage werde ich mir diese Problemstellen merken und nehme mir vor, selbst Anfragen an die zuständigen Gemeinden zu richten.
Ich hoffe Ihnen geht es so wie mir und Radfahren ist nicht nur mit negativen Erfahrungen verbunden. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Radl.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Spielmann