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Michael Schlecht
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Frage von Matthias W. •

Frage an Michael Schlecht von Matthias W. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Herr Schlecht,

was werden Sie tun, nachdem bereits im August 2013 bekannt wurde, daß nun sogar BIO-Lebensmittel mit Gentechnik kontaminiert sind? Selbst die bisher hochwertigen und teils sehr hochpreisigen Demeter-Produkte waren betroffen, wie z.B. hier bekannt wurde: http://www.feelgreen.de/gentechnik-im-biogemuese/id_64817512/index Ist es nicht schlimm genug, daß Glyphosat(Roundup) im Urin unserer "Nutztiere" gefunden wurde? Welche Schritte wurden bisher eingeleitet, um die Wiederholung solcher Skandale auszuschließen? Als Vollzeiterwerbstätiger, der viel um die Ohren hat, hat sich mir die Tragweite dieser Sauerei erst gestern zur Gänze erschlossen. Was ist mit dem Vorsorgeprinzip? (GVO-Verbot bevor zweifelsfrei feststeht, daß so etwas nie wieder passieren kann) Danke für eine Stellungnahme binnen einer Woche, damit ich weiß ob ich noch bedenkenlos deutsche/europäische Lebensmittel essen kann!

Hoffnungsvollen Gruß
M. Wagner

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Wagner,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich teile Ihre Sorge um gesunde und sichere Lebensmittel. Die Linksfraktion setzt sich für den vorsorgenden Verbraucherschutz ein. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass Lebensmittel oder sonstige Stoffe erst nach einer umfassenden Prüfung für den EU-Markt zugelassen sind.

Soweit die Theorie, in der Praxis sind diese Prüfungen aus unserer Sicht oftmals nicht ausreichend. Beispielsweise werden zu wenige Prüfparameter verlangt. Beispielsweise beträgt Länge von Fütterungsversuchen bei gentechnisch verändertem Futter nur 90 Tage an Ratten, wir fordern Langzeitversuche über mehrere Generationen. Oftmals sind Prüfverfahren nicht transparent und können damit nicht von unabhängiger Seite nachvollzogen werden oder die eingereichten Studien stammen größtenteils vom Antragsteller selbst.

Im Falle der Agro-Gentechnik möchte ich konkret werden. DIE LINKE lehnt die Agro-Gentechnik grundsätzlich ab. Das EU-Zulassungsverfahren kritisieren wir seit etlichen Jahren. In dem von ihnen beschriebenen Fall handelt es sich allerdings nicht um Gentechnik, zumindest nicht im juristischen Sinne. Sondern um eine andere ebenfalls in der Kritik stehende Züchtungsmethode (CMS-Hypride), wie im verlinkten Artikel auch nachzulesen ist. Dazu möchte ich Ihnen eine Erklärung des BÖLW empfehlen: http://www.boelw.de/pm+M5361433cc92.html

Zum Thema Glyphosat: Die Linksfraktion sieht den Einsatz von Totalherbiziden sehr kritisch. Beim Wirkstoff Glyphosat fordern wir ein sofortiges Verbot im Bereich der Haus/Gartenanwendung und bei der Vorerntebehandlung, bei welcher das größte Risiko eines Eintrages von Glyphosat (oder des Netzmittel Tallowamin) in der Lebens- oder Futtermittelkette besteht.

Beste Grüße
Michael Schlecht