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Michael Schlecht
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Frage von Tobias M. •

Frage an Michael Schlecht von Tobias M. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Schlecht,

im heutigen "Tagesspiegel" wird Herr von S. wie folgt zitiert:

" Von Stetten bezeichnete die Rentenversprechen als „Verbrechen an der nächsten Generation“. Es sei „völlig absurd“, dass Jahre der Arbeitslosigkeit als Beitragsjahre angerechnet werden sollten, um mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen zu können". Soweit das Zitat aus dem "Tagesspiegel".

Warum stänkern manche Politiker immer gegen Menschen die arbeitslos wurden?
Es kann ja nicht jeder ein "von" sein, nicht jeder hat das Glück reicher Erbe zu sein, wie z.B. Herr von und zu Guttenberg.

Ist es nicht so, dass Hartz IV-Empfängerinnen und Hartz IV-Empfänger gar keine Rentenbeitragszeiten mehr angerechnet bekommen?

Wie hilft man den Menschen die z.B. aufgrund von Krankheiten nicht mehr arbeiten können und dann wenig Rente zu erwarten haben?

Warum wird die Zukunftsfähigkeit Deutschlands meines Erachtens viel zu oft an den Leistungen für Arme festgemacht?
Ich habe mit 15 Jahren zum arbeiten angefangen, andere studieren erstmal bis 40 ...

Warum spart man nicht endlich mit echten Reformen, z.B. in dem man Beamten nicht mehr 71,75% des letzten Gehalts bezahlt? Das Rentenniveau will man bekanntlich auf 43% senken. Sieht so Gerechtigkeit aus?

Haben Arbeitslose Ihrer Meinung nicht ab 65 oder 67 Jahren Anspruch darauf in Würde ihr Alter verbringen zu dürfen?
Es fällt nicht jeder auf die Butterseite,- oder?

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Mayer

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Mayer,

Sie rennen mit den meisten ihrer Fragen bei mir offene Türen ein. Anhaltende Massenarbeitslosigkeit und die Ausweitung prekärer Arbeit führen bei immer mehr Erwerbstätigen zu wachsenden Lücken in ihrer Erwerbsbiografie und damit fehlenden Beitragszeiten in der Rentenversicherung. Hinzu kommen niedrigere Beiträge aufgrund niedriger Löhne.

Die LINKE setzt sich für einen grundlegenden Kurswechsel in der Rentenpolitik ein. Die gesetzliche Rente muss wieder zum Zentrum der Alterssicherungspolitik werden und den Lebensstandard im Alter sichern. Dazu müssen sämtliche Kürzungen aus der Rentenanpassungsformel gestrichen werden und ein Sicherungsniveau von mindestens 53 Prozent gesetzlich fest geschrieben werden. Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre lehnen wir ab. Sie ist nichts außer einer weiteren Kürzung der Renten. Stattdessen wollen wir flexible Übergänge in die Rente vor dem 65. Lebensjahr ermöglichen.

Ausführlich können Sie die Position meiner Fraktion u.a. hier: http://www.linksfraktion.de/themen/rentenpolitik/ nachlesen.

Beste Grüße
Michael Schlecht