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Michael Schlecht
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Frage von Gerd A. •

Frage an Michael Schlecht von Gerd A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schlecht,

mein Arbeitgeber, der Mannheimer Morgen, plant den Austritt aus dem Tarifverband der Druckindustrie.
Als führende Tageszeitung in der Region und sollte er auch weiterhin mit dieser Vorbildfunktion
für mittelständische Unternehmen für Tarifverträge einstehen.

Die Tarifautonomie ist seit dem Krieg ein hohes Gut des Demokratiegedankens.
Daher würde mich interessieren wie Ihre Meinung als Abgeordneter der Region zu diesem Vorgang ist.

Mit freundlichem Gruß,
Gerd Arnold, technischer Angestellter, Mannheimer Morgen

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Kollege Arnold, Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Austritt eines Arbeitgebers aus dem Unternehmerverband ist eine Attacke gegen die jeweilige Belegschaft. Er will damit verhindern, dass er zukünftige Tarifabschlüsse anwenden muss. Zudem besteht die Gefahr, dass der Arbeitgeber Löhne und Gehälter sowie der Arbeitsbedingungen verschlechtert indem er zum Beispiel bei Neueinstellungen einzelvertraglich schlechtere Regelungen durchsetzen kann als der nachwirkende Tarifvertrag.

Ich hoffe, die Kolleginnen und Kollegen haben die Kraft dieser Zumutung entschieden entgegen zu treten. Man kann den Arbeitgeber durch massive Unmutsbekundungen versuchen zu zwingen in der Tarifbedingung zu verbleiben. Darüber hinaus kann gemeinsam mit ver.di die Forderung nach einem Haustarifvertrag erhoben werden, der bessere Bedingungen als den Flächentarifvertrag zum Gegenstand hat. Um solch einen Haustarifvertrag kann auch relativ schnell gestreikt werden.

Die LINKE und ich persönlich stehen euch gerne bei euren Aktivitäten zur Verfügung.

Beste Grüße
Martin Günther