Warum ist es für Rentner nicht möglich von der PKV in die GKV zu wechseln? Kein Rentner will den armen Beamten ihre PKV streitig machen. Für Rentner unter 2.500 € Rente ist die PKV Existenzbedrohend.
Bei der letzten Bundestagswahl hatte Herr Lauterbach nur ein Thema. Darauf habe ich vertraut und die SPD gewählt. Was folgte wissen wir ja. In der Argumentation für die PKV geht es immer nur um die Beamten. Wie lange muss ich als Rentner noch arbeiten um meine unseriöse PKV bezahlen zu können bzw. müssen ! Soll ich bei der anstehenden Wahl wieder Pech haben?
Sehr geehrter Herr B.,
für Ihre Frage danke ich Ihnen und nehme gerne dazu Stellung.
Ein beliebiger Wechsel aus einer privaten Krankenversicherung (PKV) in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist nach den gesetzlichen Regelungen ausgeschlossen. Ein freiwilliges Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse sollte sich also darüber im Klaren sein, dass zwar ein Wechsel in die private Krankenversicherung jederzeit möglich ist – die spätere Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung hingegen in der Regel nicht. Der Gesetzgeber will damit verhindern, dass die Privatversicherten, die jahrelang nicht in die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten eingezahlt haben, im Alter (und mit wahrscheinlich häufigeren Gesundheitsproblemen) davon profitieren.
Viele Privatversicherte bereuen im Alter ihre Entscheidung, weil dann oft die Beiträge steigen, während das Einkommen sinkt. Als Rentnerin oder Rentner ist der Wechsel von der PKV in die GKV nur unter bestimmten Bedingungen möglich, nämlich, wenn sie in der letzten Hälfte ihres Berufslebens zu 90 Prozent gesetzlich versichert waren. D.h. bei 45 Jahren Erwerbstätigkeit müssen sie 20,25 Jahre der letzten Hälfte ihrer Berufsjahre gesetzlich versichert gewesen sein. Um die notwendige Versicherungszeit in der GKV zu erreichen, können Erziehungszeiten angerechnet werden. Wer z. B. zwei Kinder hat, bekommt sechs Jahre in der GKV angerechnet.
Mit herzlichen Grüßen
Michael Roth