Aus dem Bericht des Kieler IfW geht hervor, dass die BRD beim aktuellen Tempo der militärischen Beschaffung bis zu 100 Jahre brauche, um den Bestand auf dem Stand vor 20 J. zu erreichen.Woran liegt's?
Ein jüngst veröffentlichter Bericht des Kieler IfW kommt zum Befund, dass BRD beim aktuellen Tempo der militärischen Beschaffung bis zu hundert Jahre brauche, um den Bestand an Waffen wieder zu erreichen, über den die Streitkräfte vor 20 Jahren verfügten. Alles dauere zu lange, und es gebe zu wenig Geld. Während Russland die Waffenproduktion massiv steigere, komme die Modernisierung der Bundeswehr kaum voran.
https://tinyurl.com/4udwf3dc
https://tinyurl.com/5434acdf
Auch die deutschen Ukrainehilfen leiden seit längerem darunter (z. B. Ersatzteile für Verschleiß von Haubitzen aus Bundeswehr-Beständen etc.), wie zuletzt auch vom ukr. Präsident beklagt.
Wie bewerten Sie als Mitglied im Auswärtigen Ausschuss u. eine Ausnahmefigur in der "Partei mit fehlender außenpolitischer Kompetenz" (nach Prof. Schulze-Wessel, s. auch: https://tinyurl.com/mvj8ms75) die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr, der EU einschl. der Dynamik der "halbherzigen" Ukraine-Hilfen (https://tinyurl.com/mr3u9ep4)?
Sehr geehrter Herr H.
vielen Dank für Ihre Frage.
Deutschland muss deutlich mehr in seine Verteidigungsfähigkeit investieren, um Russland wirkungsvoll abzuschrecken und die Sicherheit unserer europäischen Partner in Mittel- und Osteuropa zu gewährleisten. Das Sondervermögen war ein wichtiger Anfang, reicht aber bei weitem nicht aus. Entscheidend ist jetzt eine gesamteuropäische Kraftanstrengung, um der russischen Aufrüstung geschlossen entgegenzutreten. Mit den notwendigen Mitteln und Reformen bin ich überzeugt, dass Europas Industrie die Verteidigungsfähigkeit stärken und gleichzeitig die dringend benötigte Unterstützung für die Ukraine sicherstellen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Roth