Frage an Michael Roth von Mark J. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Roth,
vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Fragen vom 5. Januar.
Es ist Ihnen aber nicht gelungen, mich zu überzeugen. Ich bin weiter meiner alten Meinung.
Bitte gestatten Sie mir deshalb eine noch eine kurze Nachfrage. Für diese nehmen wir mal an, dass Sie doch recht haben und ich nicht. Nehmen wir also an, es kommen hundertausende bestens ausgebildete Menschen nach Westeuropa.
Ein Arzt, der in Deutschland, Österreich, Schweden oder Luxemburg arbeitet, kann nicht gleichzeitig im eigenen Land die Menschen heilen.
Wie soll eigentlich die Zukunft in Rumänien und Bulagrien aussehen, wenn ein riesiger Anteil der Intellektuellen (Ärzte, Ingenieure usw.) auswandern und sich in Westeuropa aufhalten?
Mit freundlichem Gruß
Mark Jansen
Sehr geehrter Herr Jansen,
Deutschland ist auf die Zuwanderung durch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten angewiesen, um in Zukunft dem Fachkräftemangel in unserer Wirtschaft begegnen zu können.
Selbstverständlich wollen wir aber keinen "brain drain", also eine dauerhafte Abwanderung der hoch qualifizierten und gut ausgebildeten Köpfe aus unseren europäischen Partnerländern. Eine Voraussetzung dafür ist, dass wir insbesondere die schwächer entwickelten Mitgliedstaaten aktiv dabei unterstützen, die Fördermittel aus den EU-Struktur- und Sozialfonds gezielt und fristgerecht für ihren wirtschaftlichen und sozialen Aufholprozess einzusetzen.
Wir brauchen in der EU keine vereinzelten Wohlstandsinseln, sondern mittelfristig einen einheitlichen Raum des wirtschaftlichen Wohlstands und der sozialen Sicherheit. Dann werden die zugewanderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer später auch gerne wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, wenn sich die dortigen Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessert haben.
Herzliche Grüße
Michael Roth