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Michael Paul
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Frage von Nora R. •

Frage an Michael Paul von Nora R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Dr. Michael Paul,

Ich bin Schülerin eines Gymnasiums in Köln und besuche die Stufe 11. Ich gehöre dem Jahrgang an, der als letztes noch 13 Jahre bis zum Abi hat. Nach mir kommt der erste G8 Jahrgang, der also nur noch 12 Schuljahre hat und gleichzeitig mit mir das Abitur macht.

Ich frage mich, wie das nach dem Abitur laufen soll und welche Maßnahmen getroffen werden, damit der Doppeljahrgang an den Unis auch unterkommt.
Sind bereits welche getroffen und welche würden Sie treffen, damit es 2013 keine Probleme gibt?
Was meinen Sie über das "Turbo-Abi" und sind Sie der Meinung, dass das G8 System mehr Vor- oder Nachteile hat? Wie sähe nach Ihrer Meinung ein besseres Schulsystem aus?

Mit freundlichen Grüßen,
Nora Rohr

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rohr,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die späte Beantwortung bitte ich mir nachzusehen.

Wie Sie vielleicht wissen, liegt die Universität zu Köln in meinem Bundestagswahlkreis. Insofern ist es mir schon deshalb an einem reibungslosen Ablauf der Dinge gelegen.

Die Hochschulen haben ich hinsichtlich des Ausbaus ihres Lehrangebots sehr gut auf den „doppelten Abiturjahrgang“ vorbereitet. Sie werden die mit ihnen im Hochschulpakt vereinbarten Ziele zur Aufnahme zusätzlicher Studienanfänger aller Voraussicht nach auch für die Jahre 2013 - 2015 erfüllen. Viele Hochschulen planen sogar den Aufbau von weiteren zusätzlichen Studienmöglichkeiten

Der geplante Aufwuchs bei den Studienmöglichkeiten erfolgt in etwa analog zur bisherigen Aufnahmestruktur, wobei die Zunahme der zusätzlichen Studienmöglichkeiten in den so genannten "MINT-Fächern" (Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik) insgesamt etwas überproportional erfolgt. Das entspricht einem erklärten Ziel des Hochschulpakts 2020. Es zeigt auch, dass es sich die Hochschulen beim Ausbau nicht "leicht" machen. Sie erweitern das Studienangebot auch in Bereichen, in denen die Ausbildung kostenintensiv ist.

Die Hochschulen haben in den letzten Jahren ihr Lehrpersonal deutlich aufgestockt und werden dies in den folgenden Jahren noch einmal verstärken. Weiterhin ist viel Geld in die Verbesserung der Raumsituation an den Hochschulen geflossen, z. B. durch vielfältige Neubaumaßnahmen und Anmietungen. Im Monitoringverfahren haben sich jedoch an vielen Orten Handlungsnotwendigkeiten bei der sozialen Infrastruktur ergeben: Neben organisatorischen Verbesserungen (bei Mensen, z. B. Verlängerung von Öffnungszeiten, Entzerrung von Pausenzeiten) wird an einigen Standorten in diesem Bereich auch die Bereitstellung zusätzlicher Räumlichkeiten und Angebote durch die Hochschulen und Studentenwerke erforderlich sein. Darüber hinaus sind Institutionen übergreifende Kooperationen (z. B. über lokale "Runde Tische") unerlässlich, um etwa zusätzlichen privaten Wohnraum für Studierende akquirieren zu können.

Sie fragten mich in Ihrem Schreiben weiterhin nach meiner Position zum G8-Schulsystem. Ich trete grundsätzlich für ein Abitur nach acht Jahren ein, also nach der zwölften Klasse. Auf diese Weise können die jungen Erwachsenen schneller ein Studium oder eine Ausbildung beginnen. Oftmals kann diese Zeit auch für ein soziales oder ökologisches Engagement und Auslandsaufenthalte zur Verbesserung der Fremdsprachkenntnisse genutzt werden. Allerdings entscheiden diese Fragen die einzelnen Bundesländern, was ich nach unserer verfassungsmäßigen Ordnung zu respektieren habe. Allerdings muss aus meiner Sicht eine Verkürzung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahren mit einer entsprechenden „Entschlackung“ der Lehrpläne einhergehen: Der selbe Stoff in weniger Zeit kann keine Lösung sein!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Paul MdB