Frage an Michael Paul von Rainer P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Paul,
ich bin sehr alarmiert über Meldungen die in der internationalen Presse grassieren. Inhaltlich geht es um die entsorgung europäischen Atommülls durch die italienische und die russische Mafia. Es gibt in Italien eine rechtskräftige Verurteilung eines Mafiosi der Atommüll auf einem Wrack im Mittelmeer versenkt hat. Das brachte mich zum Nachdenken über die Vergangenheit, wo Millionen in Deutschland ungefiltert mit Kohle geheizt haben (heute Feinstaub), deutlich reduziertes Rauchverhalten, kein DDT als Unkrautvernichter, Asbest wurde saniert, Industrieunternehmen den Rhein hinunter filtern inzwischen Abwässer und Emissionen. Wenn sie sich an die 80ér Jahre erinnern, wird ihnen nicht entgangen sein, das man im Ruhrgebiet Wäsche nicht drei Stunden draussen aufhängen konnte ohne das sie grau wurde. Direkt am Rhein wurde aus dem stark vergifteten Wasser Trinkwasser für die Bevölkerung gewonnen. Die heutige Krebsmortalität liegt bei 38,5% der Gesamtbevölkerung. Hinzu kommen Menschen, die an "Anschlusskrankheiten sterben, wie Organversagen, Sepsis, "Kunstfehler" aufgrund hohen Druckes in der Arbeitswelt der Ärzte.... Man kann schätzen, das 50000000 Menschen in Deutschland früher sterben, als es sein müsste. (In diesem Zusammenhang sei erwähnt, das bei einer Senkung der Lohnnebenkosten um 0,2% 200000 Vollzeitstellen entstehen ( Wahlkampfaussage ihrer Partei 1998)). Was gedenken sie zu tun?
Hochachtungsvoll
Rainer Pälmke
Sehr geehrter Herr Pälmke,
für Ihre Zuschrift über „abgeordnetenwatch.de“ vom 16.01.2010 bedanke ich mich und bitte Sie im Hinblick auf die Verspätung meiner Antwort um Entschuldigung.
Nach eingehender Prüfung Ihrer Schilderungen zur Versenkung europäischen Atommülls im Mittelmeer musste ich feststellen, dass tatsächlich wesentliche Aspekte dafür sprechen, dass offensichtlich ganze Schiffe samt radioaktiv belasteter Ladung in Gewässern vor der Küste Kalabriens versenkt worden sind.
Ich halte diese Vorgänge, insbesondere innerhalb eines Mitgliedsstaat der Europäischen Union, für unerträglich. Als ordentliches Mitglied des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages werde ich mich dafür einsetzen, dass diese Vorfälle weiter aufgeklärt und die offensichtlich dringend notwendigen Schritte eingeleitet werden, einerseits um die Verantwortlichen entsprechend zu bestrafen aber vor Allem, damit eine Wiederholung eines solchen Geschehnisses ausgeschlossen werden kann.
Was die von Ihnen angesprochenen Verunreinigungen der Umwelt in Deutschland in den vergangenen zwanzig bzw. dreißig Jahren angeht, teile ich Ihre Meinung, dass es sich dabei um unhaltbare Zustände gehandelt hat. Umso mehr begrüße ich, dass es der Bundesrepublik Deutschland in den letzten 30 Jahren gelungen ist, die Anforderungen an die Industrie und das Verbraucherverhalten so zu gestalten, dass die Umwelt wesentlich entlastet werden konnte.
Insbesondere im Bereich der Gewässer- und Luftreinhaltung, also dort, wo sich Belastungen unmittelbar auf alle Teile der Bevölkerung auswirken, haben wir heute einen Standard erreicht, der im Hinblick auf die Gesundheit aller Lebewesen weitestgehend unbedenklich ist.
Dennoch ist die Politik gefordert, die hohen Standards der Umweltreinhaltung stetig weiterzuentwickeln, um zukünftigen Generationen einen möglichst unbelasteten Lebensraum gewährleisten zu können. Auch der Erreichung dieses Ziels widme ich meine politische Tätigkeit im Bundestag.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Paul, MdB