Ziehen Sie es in Betracht, den Ausschluss von Ungeimpften vom sozialen Leben (genannt 2G) mittelfristig abzuschaffen oder abzumildern?
Der Virologe Streeck sagt bei WELT, dass eine FFP2-Maske das Ansteckungsrisiko besser reduziert als eine Impfung.
https://www.welt.de/politik/deutschland/video236844939/Hendrik-Streeck-Maske-hat-einen-viel-besseren-Effekt-als-Fremdschutz-als-eine-Impfung.html
Außerdem wissen wir um das Problem des Fremdschutzes der Impfungen.
Deshalb interessiert mich, ob es trotzdem bei dem Ausschluss von Ungeimpften bleibt. Auch Ihre gefühlsmäßige Einstellung zum Ausschluss würde mich interessieren. Wäre es für Sie positiv oder negativ, wenn Ungeimpfte (wieder) zum Friseur gehen könnten?
Sehr geehrter Herr V.,
Basis des Erfolgs im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist eine kluge, wirksame und vor allem verhältnismäßige Eindämmungsstrategie, die die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen im Blick hat, gegeneinander abwägt, ohne Personen oder Menschengruppen auszugrenzen oder in sonstiger Weise zu stigmatisieren. Dies ist uns meines Erachtens sehr gut gelungen. Nach mehr als zwei Jahren Pandemien haben wir die Corona-Maßnahmen stark heruntergefahren. Es verbleiben aktuell nur noch einige Basisschutzmaßnahmen. Dazu gehören etwa die Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie dienen vor allem Menschen, die sich vielleicht nicht so gut gegen Corona schützen können oder denen schwere Verläufe drohen. Nach wie vor wichtig bleibt die Impfung. Ich kann Sie daher nur bitten, lassen Sie sich impfen, wenn Sie es nicht schon getan haben. Sie schützen dadurch nicht nur sich, sondern auch viele andere Menschen vor den schweren Folgen einer Corona-Infektion. Erst jüngst hat die Ständige Impfkommission auf die Bedeutung der Impfung für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen hingewiesen und eine Empfehlung einer 4. Impfung für diese Personengruppen ausgesprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kruse