Was unternehmen Sie konkret gegen die neue Volkskrankheit Long-Covid und auch gegen das sogenannte PostVac Syndrom?
Als Freie Demokraten priorisieren wir die Erforschung der von den Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion ausgehenden Gefahren und die Erhebung klinischer Daten, die Analyse von Krankheitsfolgen, die Entwicklung wirksamer Therapien und deren Implementierung in die Regelversorgung forcieren. Grundsätzlich sind das Bundesgesundheitsministerium und dessen nachgeordneten Behörden für den Gesundheitsschutz und entsprechende Therapien und Behandlungen zuständig.
Mit vielfältigen Maßnahmen trägt beispielsweise das Bundesforschungsministerium auch dazu bei, Wissenslücken zu Long- und Post-Covid schnellstmöglich zu schließen. Denn bislang gibt es nur wenige wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu den Spätfolgen bzw. ihren Risikofaktoren, Krankheitsmechanismen oder Behandlungsmöglichkeiten. Das BMBF fördert daher bereits seit Mai 2021 zehn Forschungsverbünde, die diese Wissenslücken schließen sollen. Die Projekte adressieren eine Vielzahl von Aspekten, angefangen von den molekularen Veränderungen, die die beobachteten Symptome verursachen bis hin zu vielversprechenden Behandlungsansätzen. Erste Ergebnisse aus den zahlreichen Projekten könnten bald vorliegen.
Zudem befassen sich auch das Netzwerk Universitätsmedizin, die NAKO Gesundheitsstudie und einige Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung mit der Thematik. Diese geförderten Forschungsverbünde erhalten wissenschaftlichen Zugang zu Patientinnen und Patienten, Daten und Proben. Das ist wichtig, da vielerorts bereits Informationen über Long-Covid gesammelt werden. Die vielen Forschenden bündeln diese teilweise nur lokal erhobenen Erkenntnisse und Daten und werten sie aus, damit sie möglichst schnell in die Versorgung der Menschen einfließen können und so die Bekämpfung von Long-Covid deutlich stärken werden.