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Frage von Andreas R. •

Frage an Michael Groß von Andreas R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Groß,

Ich habe eine Frage an Sie zum Thema Bauen, genauer zum Thema "Halbwertszeit" von Neubauten.

Einerseits überdauern viele Gebäude heute kaum mehr die Gewährleistungszeit, während sie früher gewissermaßen für die "Ewigkeit" gebaut wurden (Quelle: http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-30._Hohenheimer_Gespraech_in_Stuttgart_3001817.html ). Andererseits gilt Beton, der bei jedem Neubau in großem Maße verwendet wird, geradezu als Klimakiller (Quelle: http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13499011/Klimakiller-Beton.html ). Viel zu oft werdern Gebäude schon nach wenigen Jahren wieder abgerissen, weil sie einem vermeintlich schickeren Neubau weichen sollen. Dies liegt oft wohl auch daran, dass sie eben nicht für die Ewigkeit geplant wurden. Durch jeden Abriss eines Gebäudes entsteht eine nicht unerhebliche Ressourcenverschwendung und durch jeden Neubau eine CO2-Belastung.

Meine Frage nun: Gibt es Bestrebungen der Bundestregierung, eine Art "Mindesthaltbarkeit" für Neubauten einzuführen, sodass sie nicht etwa nach 10 Jahren schon wieder abgerissen werden? Sicherlich wäre hierzu eine staatliche Prüfung von Baumplänen bzw. eine Prüfinstanz bei der Abnahme von Bauten diesbezüglich erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Reichhardt

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Sehr geehrter Herr Reichhard,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Mindesthaltbarkeit von Neubauten.

Eine Halbwertzeit von Gebäuden zu fordern, so sinnvoll dieses aus energetischen Überlegungen scheint, wäre eine Eingriff in das Vermögen von natürlichen oder juristischen Personen. Da der Schutz des Eigentums ein hohes Verfassungsgut ist, wäre diese nach Auffassung der Bundesregierung grundgesetzwidrig.

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es jedoch, die Langlebigkeit und den Werteerhalt von Gebäuden zu fördern. Das zuständige Bundesbauministerium unterstützt deshalb mit Initiativen zum nachhaltigen Bauen die Innovations- und Investitionskräfte des Marktes für ressourcensparendes Bauen und hat die Zertifizierung des nachhaltigen Bauens auch im Wohnungsbau umgesetzt und für den Kleinhausbau ein Bewertungssystem im Internetportal Nachhaltiges Bauen veröffentlicht. Zudem unterstützt die KfW über ihre Förderprogramme die Beratungen zum nachhaltigen Bauen finanziell. Dieser Weg muss weiter beschritten werden, damit die Langlebigkeit im Sinne der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes weiter verlängert werden kann.

Weiterführende Informationen über das o.g. Bewertungssystem finden Sie unter folgendem Link: www.nachhaltigesbauen.de/nachhaltige-wohngebaeude.html )

Mit freundlichen Grüßen

Michael Groß MdB