Was ist bezüglich Forschung zu Long Covid und MeCFS geplant? Wird mehr Geld in die Behandlung von Betroffenen geplant?

Mir sind die langwierigen Leidenswege der betroffenen Menschen und ihren Angehörigen bewusst. Die Erforschung von ME/CFS bzw. Long COVID ist noch nicht sehr weit. Die konkreten Ursachen und Erkrankungen sind im Detail nicht bekannt, da es sich um ein vielfältiges Krankheitsbild handelt.

Zur Grundlagenforschung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Etablierung der Nationalen Klinischen Studiengruppe „Post-COVID Syndrom und ME/CFS“ mit insgesamt 10 Millionen Euro in diesem Jahr. Hier sollen bereits zugelassene Medikamente identifiziert werden, die schnell eingesetzt werden könnten. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert wiederum den Aufbau eines klinischen Registers mit einer Biodatenbank, das explizit auch ME/CFS-Patientinnen und Patienten erfasst. Darüber hinaus hat das Bundesministerium für Gesundheit das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im März 2021 damit beauftragt, den aktuellen Wissenstand zu ME/CFS systematisch aufzuarbeiten. Ein abschließender Bericht wird im Juni dieses Jahres erwartet.

Mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz hat der Bundestag den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, im Dezember gesetzlich damit beauftragt, bis zum 31. Dezember 2023 eine Richtlinie für eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Personen mit Long-/Post-COVID zu beschließen.

Die Schaffung eines deutschlandweiten Netzwerks von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen für Long-COVID- und ME/CFS-Betroffen ist im Koalitionsvertrag verankert und muss nun zügig umgesetzt werden. Falls Sie selbst, oder jemand, der Ihnen nahesteht, betroffen sind, wünsche ich Ihnen alles Gute.