Obwohl d. Branchenverband Kernenergie f. eine befristete Verlängerung d. noch lfd. AKWs plädiert, hat d. B.Kanzler dies abgelehnt. Gilt es nicht, jetzt einen Notstand v. deutschen Volk abzuwenden?
Sehr geehrter Herr Hakverdi,
Bundeskanzler Scholz hat in einem Zeitungsinterview mit der Münchener Merkur erklärt, daß die Verlängerung der verbliebenen 3 in D noch laufenden AKWs aus technischen und logistischen Gründen nicht funktionieren würde, um die zu erwartende Energieknappheit in D kurzfristig zu überbrücken.
Der Branchenverband Kernenergie hat sich allerdings für eine befristete Laufzeitverlängerung der AKWs ausgesprochen: "Wir plädieren dafür, alle verfügbaren Quellen zu nutzen, um die Energiekrise besser zu überstehen", sagte ein Verbandssprecher dem Münchner Merkur v. 21.06.2022.
Es stellt sich die Frage, ob die SPD-geführte Bundesregierung lieber hohe Energiepreise, Inflation und Armut toleriert als auf die negativen Auswirkungen eines Gas-Lieferstopps von Russland zu reagieren.
Es wäre nett, wenn Sie mir helfen, die Widersprüche einzuordnen.
Mit freundlichen Grüßen
N. R.
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Sehr geehrter Herr R.,
Atomkraft ist keine Energiequelle, die sich nach Bedarf an- und ausschalten lässt. Sie braucht langfristige Planung. Das sage nicht ich, das bestätigen Experten. Wir haben nun die Situation, dass die Brennelemente und die Wartungsintervalle der Anlagen auf den beschlossenen Atom-Ausstieg abgestimmt sind. Bis zum Jahresende kommen wir mit den jetzt vorhandenen Brennstäben aus. Neue Brennstäbe zu besorgen, dauert nach Expertenschätzungen mindestens zwölf bis 18 Monate. Aus diesen Gründen löst die Atomkraft jetzt nicht die Herausforderungen der beiden kommenden Jahre.
Mit freundlichen Grüßen
Metin Hakverdi