Basiert die Abwanderung von Grundfos auf den von Ihnen in der Berichterstattung angeführten Aspekten oder Bedarf es in diesem Fall nicht einer konkreteren Analyse der tatsächlichen Faktoren?
Sehr geehrte Frau Bernstein,
im Rahmen der Abwanderung der Firma Grundfos zitiert die Bild sie wie folgt: „[...] schuld daran sind auch die hohen Energiepreise. Die Zahl der deutschen Unternehmen, die ihr Geschäft aus Kostengründen ins Ausland verlagern, ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr.“
Haben Sie weitergehende Informationen des Konzerns, dass explizit die Energiepreise für eine Abwanderung schuld seien. Woher nehmen Sie die These der hohen Preise, wenn nach BDEW der Industriestrompreis billiger als 2018 zu Zeiten der GroKo ist (Inflation nicht mit einberechnet).
https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/
Zusätzlich äußert sich die IHK zu Lübeck in der Berichterstattung genau widersprüchlich zu ihrer Aussage, dass es zumindest in SH keinen Abwanderungstrend gäbe. Haben Sie andere Daten und sind diese öffentlich zugänglich?
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Grundfos-will-Standort-in-Wahlstedt-schliessen-,grundfos102.html
Laut Informationen der Firma Grundfos waren die hohen Produktionskosten, die sich unter anderem aus Lohn- und Energiekosten zusammensetzen, der Hauptgrund für die Entscheidung des Unternehmens, den Standort Wahlstedt aufzugeben. Bundesweit warnen Unternehmen, Verbände und Wirtschaftsexperten seit Längerem vor einer Deindustrialisierung, die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) bewertet die Produktionsfaktoren so schlecht wie nie seit der Weltwirtschaftskrise 2008, und ein Expertenpanel des Münchner Ifo-Instituts hat erst vor wenigen Tagen die hohen Energiepreise als einen der größten Schwachpunkte des Industriestandortes Deutschland benannt. Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben ein Zwölf-Punkte-Sofortprogramm vorgelegt, mit dem wir Unternehmen in Deutschland nachhaltig wettbewerbsfähiger machen wollen. Die zunehmende Abwanderung von Industrieunternehmen - und die damit verbundenen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger - dürfen nicht zur neuen Normalität werden.