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Matthias W. Birkwald
DIE LINKE
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Frage von Felix S. •

Frage an Matthias W. Birkwald von Felix S. bezüglich Verkehr

Die A 1 ist eine Fernstraße von europäischer Bedeutung. Dieser Verkehr wird aber durch sehr viel regionalen Verkehr überlagert. Generell gilt, dass wir um sorgsam mit den Rohstoffen umzugehen, eine Wende hin zum Umwweltverbund aus ÖPNV, Radfahrern und Fußgängern brauchen.
Wäre dafür auf der neuen A 1 Reinbrücke in Leverkusen statt weiterer Fahrspuren eine Stadtbahnlinie Köln - Leverkusen sinnvoll?
Vorteile:
---Pendler sparen den zeitraubenden Umweg über Köln Mühlheim mit zweimaligen Umsteigen
---In Leverkusen werden viele Haltestellen näher liegen als der Bahnhof, so dass der im Vgl. zum Zug etwas längeren Fahrzeit der schnelle Zugang zur Stadtbahn entgegen stehen. Zu vielen Arbeitsplätzen in Köln und Leverkusen würden sich jedoch für die Nutzer auf beiden Seiten des Rheins die Wegzeiten deutlich verkürzen.
---Pendler aus dem Norden (Düsseldorf, Langenfeld, Solingen, Wuppertal, Remscheid) können per Zug bis Leverkusen fahren und mit der Stadtbahn zur anderen Rheinseite. Heute nutzen die zu 100% das Auto, weil es keine ÖPNV- Alternative gibt.
---Die KVB- Linie 12 erschließt das Industriegebiet im Kölner Norden und endet kurz vor Leverkusen auf der anderen Rheinseite. Eine Verlängerung nach Leverkusen würde deren Kapazitäten deutlich besser ausnutzen, weil die Pendler aus Leverkusen genau entgegengesetzt zu den Kölner Pendler- Strömen fahren. Die Auslastung der Linie 12 würde sinnvoll erhöht und damit die Ökobilanz pro Fahrgast deutlich verbessert.
---Die Linie 12 bedient viele Haltestellen in Köln auf ihrer Nord-Süd-Strecke, die akut Leverkusener nur mit Umsteigen in Köln Hbf erreichen können. Dieses Umsteigen entfällt und zu vielen weiteren Linien gibt es kürzere Umsteigewege, als am Hbf.
---Da die A 1 Autobahn-Rheinbrücke in zwei Etappen gebaut werden soll, kann die erste Brücke wie geplant gebaut werden. Während der Bauzeit ist genug Zeit die zweite Brücke so zu planen, dass diese ein Stadtbahngleis planen kann. Die Streckenumsetzung kann später folgen.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Staratschek,

grundsätzlich stimme ich mit meiner Partei DIE LINKE Ihrer Analyse zu, dass wir eine Wende in der Verkehrspolitik hin zum Vorrang für den öffentlichen Nahverkehr und dem Umweltverbund brauchen.

Denn nur mit einem besseren, flexibleren, schnelleren und kostengünstigeren ÖPNV-Angebot lassen sich die Belastungen durch den motorisierten Individualverkehr für Gesundheit, Umwelt und auch die Nerven der tagtäglich im Stau stehenden Menschen deutlich vermindern.

Bereits bei den Beratungen des Rates der Stadt Köln zur Stellungnahme der Stadt Köln im laufenden Planungsverfahren hatte sich die Fraktion meiner Partei DIE LINKE dort dafür eingesetzt, darin die Forderung aufzunehmen, die Möglichkeit einer zusätzlichen neuen Schienenverbindung zu prüfen. Dieser Vorschlag fand jedoch keine Unterstützung bei anderen Parteien, und spielt nach meiner Kenntnis in den Planungen von DB, NVR und kommunalen Verkehrsunternehmen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur in NRW und der Region ebenfalls keine Rolle.

Für eine Umsetzung Ihres Vorschlages im Rahmen des laufenden Planungsverfahrens für den Neubau der Rheinbrücke der A1 sehe ich allein deshalb so gut wie keine realistische Chance - unabhängig von der Frage, welche der zur Zeit kontrovers diskutierten Planungsvarianten tatsächlich realisiert werden wird.

Denn selbst wenn die Landesregierung die verbleibende Zeit bis zur Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes für eine Neubewertung der Planungen für den Bau der Rheinquerung der A1 nutzen sollte, wie es meine Partei DIE LINKE fordert – gehe ich nicht davon aus, dass sich die beteiligten Verkehrsverbünde und -unternehmen in diesem überschaubaren Zeitraumes dafür aussprechen werden, die von Ihnen vorgeschlagenen Verbindung in ihre Planungen aufzunehmen.

Dennoch halte ich Ihren Vorschlag für eine Stadtbahnlinie Köln-Leverkusen für eine wichtige Anregung – vor allem jedoch für zukünftige Planungen der Verkehrsinfrastruktur in unserer Region. Dieser sollte jedoch unter Berücksichtigung Ihrer Argumente und Beteiligung der Bürger*innen in Köln und Leverkusen diskutiert und von den Verkehrsunternehmen geprüft werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Matthias W. Birkwald MdB

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