Frage an Matthias W. Birkwald von Sabine J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Birkwald,
während des UN Klima Gipfels in Kopenhagen kam es zu massiven Verletzungen des Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung sowie Einschränkungen der freien Berichterstattung durch präventiv-Festnahmen von mehr als 2000 Personen und Journalisten.
Die dänischen Sicherheitskräfte haben sich zu diesem Zweck auch Material und Fahrzeuge aus Deutschland ausgeliehen. http://www.taz.de/1/zukunft/klimagipfel09/artikel/1/pfefferspray-im-kaefig/ , http://www.guardian.co.uk/environment/video/2009/dec/17/copenhagen-climate-change (ab 08:22 deutsche Fahrzeuge im Bild), amnesty international denmark
Meine Fragen : Verfügen Sie über Informationen über die im Einzelnen verliehenen Einheiten ?
Ist es auch zum Einsatz von deutschen Polizisten gekommen ?
Wenn ja, wie lauteten deren Vorgaben ?
Mit freundlichen Grüßen
S. Jeromin
Sehr geehrte Frau Jeromin,
als erstes bitte ich um Ihr Verständnis für die relativ späte Beantwortung Ihrer Fragen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass uns leider erst seit dem 19. Februar der offizielle Bericht der Bundesregierung an den Innenausschuss des Deutschen Bundestages vorliegt. Darin werden folgende Unterstützungsleistungen aufgeführt:
- zwei Wasserwerfer der Bundespolizei und 8 Beamte zur technischen Unterstützung. Weder Wasserwerfer noch Beamte sind laut Bericht zum Einsatz gekommen.
- Fünfzig sogenannte Halbgruppenfahrzeuge, die durch Aufkleber zu dänischen Fahrzeugen umgewidmet wurden.
- Das Bundeskriminalamt schickte einen Verbindungsbeamten „zum Informationsaustausch“.
- Das Bundesamt für Verfassungsschutz entsandte vier Mitarbeiter/innen.
- Die Bundeswehr war nur im Rahmen der von Dänemark beantragten AWACS-Überwachung mit Soldaten vertreten.
Zu dieser Unterstützung durch den Bund kommen noch Leistungen aus den Ländern:
- Schleswig-Holstein schickte zehn Diensthundeführer mit Sprengstoffspürhunden und zwei Verbindungsbeamte
- Hamburg war durch einen Verbindungsbeamten vertreten.
Im Vorfeld der Konferenz gab es einen regen Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden. Dabei wurden neben Lagebildern unter anderem auch auf Ersuchen Dänemarks aus der Datei „International agierende gewaltbereite Störer (IgaSt)“ Datensätze über 240 Personen übermittelt.
Ich hoffe, Ihnen ausreichend geantwortet zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Matthias W. Birkwald, MdB