Wie stehen Sie zum Ehegattensplitting vor dem Hintergrund der rückläufigen Bedeutung der klassischen Ehe?
Sehr geehrter Herr Dr. H.,
herzlichen Dank für Ihre spannende Frage.
Ich finde es gut und richtig, wenn der Staat Familien, Ehen, feste Partnerschaften und Gemeinschaften, in denen Menschen füreinander da sind, unterstützt.
Das Ehegattensplitting als steuerliches Instrument ist jedoch nicht mehr zeitgemäß, da es Fehlanreize setzt: Ehen mit hohen Einkommensunterschieden werden begünstigt. Dadurch werden künstlich finanzielle Anreize geschaffen, bei einem niedrigen Beschäftigungsumfang zu verbleiben oder gar nach einer Auszeit nicht in den Job zurück zu kehren.
Deshalb plädiere ich für eine größere Reform, die vor allem Familien im Blick hat und zugleich die beschriebenen falschen Anreize abbaut.
Kurz gesagt: Familien- und Partnerschaftsförderung: Ja. Ehegattensplitting in der heutigen Form: Nein
Herzliche Grüße
Matthias Mieves