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Matthias Mieves
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Frage von Frank L. •

Wie plant die Bundesregierung in Zukunft junge Menschen bei ihrem Start in ein elternunabhängiges Leben zu unterstützen?

Junge Menschen haben es zunehmend schwer sich von ihren Eltern finanziell abzukoppel. Studenten im Vollzeitstudium, Auszubildende in sozialen Berufen (welche keine Ausbildungsvergütung erhalten) und teilweise auch bereits berufstätige junge Menschen, haben kaum andere Möglichkeiten als Bafög (falls sie solches kriegen), oder Minijobs, um sich ein eigenes Leben zu finanzieren. Doch selbst dieses Geld reicht meist nicht aus, falls man überhaupt etwas bekommt. Wie plant also der Sozialstaat in Zukunft junge Menschen zu unterstützen? Offensichtlich wird es nicht billiger ein elternunabhängiges Leben zu führen.

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Sehr geehrter Herr L.,

die Bundesregierung und der Bundestag haben bereits ein wichtiges Projekt aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt: Die BAföG-Reform, die nicht nur eine Erhöhung der Fördersätze beinhaltet, sondern neben weiteren Verbesserungen auch die Anrechnungsgrenzen der Elterneinkommen um 20,75% erhöht. Dadurch haben mehr Jugendliche Anspruch auf elternunabhängiges BAföG!

Für den weiteren Verlauf der Wahlperiode plant die Regierung zudem die Einführung einer Kindergrundsicherung, die auch Jugendliche in Ausbildung einschließen wird. Wie diese konkret ausgestaltet sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen.

Was Jobs für Studierende angeht, so ist es nicht mehr die Regel, dass nur 450 Euro-Jobs angeboten werden. Die Erhöhung des Mindestlohnes und der Mangel an Fachkräften in vielen Dienstleistungsbranchen führen dazu, dass auch besser bezahlte Jobs mit Teilzeitregelungen über 450 Euro angeboten werden.

Grundsätzlich ist es für viele junge Menschen sicher wünschenswert, mit Beginn einer Ausbildung auch unabhängiger von den Eltern zu werden. Der Staat muss meiner Meinung nach für sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten für alle sorgen, der Zugang zu kostenfreier Bildung von der Kita über die Schule über die Ausbildung bis zur Uni für alle ist ein sozialdemokratisches Ziel!

Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass es dabei aber nichts Schlechtes ist, wenn man auch mit persönlichem Einsatz dazu beiträgt, sich Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu finanzieren. Ich selbst habe während meinem Studium mehrere Jobs gemacht, zeitversetzt und teilweise gleichzeitig. In den Weihnachtsferien habe ich Wasseruhren in den Kellern meiner Heimatgemeinde abgelesen, über längere Zeit habe ich im Call Center einer Bank gearbeitet, Telefonumfragen für ein bekanntes Institut gemacht oder auch am Marketing Lehrstuhl meiner Uni gearbeitet. Außerdem habe ich mich um Stipendien bemüht, um einen Teil meines Lebensunterhaltes zu decken und mir  Auslandssemester in Peru und Australien zu finanzieren.

Diese Wege stehen mit ganz vielen unterschiedlichen Möglichkeiten allen jungen Menschen offen, um mit eigenem Einsatz finanzielle Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu erreichen.

Herzliche Grüße

Matthias Mieves

 

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