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Matthias Mieves
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Frage von Ralph W. •

Wie kann ich mich als unabhängiger Wissenschaftler in die Debatte zur Impfpflicht bei SARS-Cov2 effizient einbringen?

Es schreibt Ihnen ein inzwischen verzweifelter Bürger:
Mein Eindruck ist, dass bei der Debatte um Impfpflicht wichtige Aspekte ignoriert werden, so zB, dass man die altbewährten Impfstoffe (wie gegen Masern) nicht mit den neuen Impfstoffplattformen vergleichen kann (s. Veröffentlichung GfV und DGfI, 05/20); dass bei komplexen Systemen Unvorhergesehenes auftreten kann; dass man nicht wirklich davon ausgehen darf, dass in allen Körpergeweben eine virale Antigenpräsentation des S Proteins stattfindet und damit die Vakzine verschwindet, so dass doch verbleibende Reste und damit zeitlich akkumulierende langfristige Folgen denkbar sind. Bei vielen solcher Fragen werden schlichtweg die analytischen Standards nicht eingehalten, u.a. mit der Begründung der praktischen Alternativlosigkeit. Auf meine Fragen erhalte ich von Ihren Kollegen ausschließlich Antworten, die mir zeigen, dass das Problem nicht verstanden wurde (ich bin verzweifelt). Wie kann man sich als Wissenschaftler einbringen ?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.

vielen Dank für Ihre Frage. Sie beschreiben Ihren Eindruck, dass in der Debatte zur Impfpflicht wichtige wissenschaftliche Aspekte ignoriert wurden. Diesen Eindruck kann ich als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages nicht bestätigen. Seit Beginn der Erarbeitung der Gruppenanträge zu einer Impfpflicht gab es viele, teils auch öffentlich Anhörungen im Bundestag, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen (Epidemiologen, Virologinnen, Mikrobiologen, Neurologinnen, Intensivmedizinerinnen etc.) vertreten waren. Auch das Spektrum der vorgetragenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Thesen war breit. Es kamen daher auch viele kritische Stimmen zu Wort. Auch im Expertenrat der Bundesregierung findet sich dieses Spektrum wieder.

 Zu Ihrer Frage, inwieweit Sie sich als Wissenschaftler einbringen können, kennen Sie sich in den Communities und Prozessen der Forschungslandschaft sicher besser aus als ich. Denn in diesem Kontext gibt es vielfältige und ganz unterschiedlich ausgerichtete Netzwerke. Auch die Erstellung und Nutzung von Publikationen in den Fachmedien spielt hier eine Rolle.

Herzliche Grüße

Matthias Mieves

 

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