Wie finden sie die umweltschädliche Politik unserer Allierten und was würden sie dagegen tun? (z.B. Australien oder die USA)

Sehr geehrter Herr W.,

herzlichen Dank für Ihre Frage zu den (zu geringen) Klimaschutzbemühungen einiger unserer westlichen Verbündeten.

Sie leiten Ihre Frage damit ein, dass derzeit viel über die Situation an der Grenze von Weißrussland zur EU gesprochen wird, Ihrer Meinung nach aber zu wenig über die Klimaschutzbemühungen z. B. der USA. Da kann ich Ihnen nicht zustimmen. Vor, während und nach dem Klimagipfel in Glasgow wurde umfassend in allen wichtigen Medien berichtet. In dem Zusammenhang wurden auch immer wieder klar die Länder benannt, bei denen der Klimaschutz unzureichend vorangetrieben wird. Und da geht die Grenze nicht entlang politischer "Blöcke". Auf der Liste der Länder, die nicht als Vorbild taugen, finden sich neben Australien und Kanada  auch Russland und Saudi-Arabien. Gerade deshalb sind der G20-Gipfel zur Klimapolitik und die Welt-Klimakonferenz 2021 ja auch so wichtig: Guter Klimaschutz kann nur gemeinsam klappen - über Länder- und Politikgrenzen hinweg. Und da dürfen und müssen auch Verbündete kritisiert werden.

Einen direkten Einfluss auf die Umwelt- Wirtschafts- und Verkehrspolitik anderer Länder können wir selbstverständlich nicht nehmen. Aber neben bilateraler Diplomatie und internationalen Konferenzen haben wir ein weiteres, starkes Instrument: Wenn Deutschland unter Beweis stellt, dass Klimaschutz nicht nur dem Planeten hilft, sondern auch Innovation, wirtschaftliches Wachstum und neue Arbeitsplätze bringt, dann ist das für andere Industrienationen Vorbild und Anreiz. Made in Germany sollte auch beim Klimaschutz international ein Gütesiegel sein!

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Mieves