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Matthias Mieves
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Frage von Johannes N. •

Durchseuchung?

Wie stehen Sie und Ihre Partei zum Thema Durchseuchung?
Und welche Maßnamen werden dafür/dagegen unternommen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr N.,

derzeit dominiert die Omikron-Variante des SarsCov2-Virus das Pandemiegeschehen in Deutschland. Eine Infektion mit dieser Variante hat zumindest für dreifach Geimpfte eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass man intensivmedizinisch behandelt werden muss. Deshalb gibt es einzelne Stimmen, die sagen, es sei doch vertretbar, wenn sich ein großer Teil der Bevölkerung ansteckt. Ich gehöre nicht dazu. Auch meine SPD-Kolleginnen und Kollegen im Bundestag befürworten eine unkontrollierte "Durchseuchung" nicht. Warum nicht?

Erstens können auch die vermeintlich leichten Verläufe im Nachgang bei den Betroffenen zu Symptomen von Long Covid führen. Jede Ansteckung, die vermieden wird, ist daher gut.

Zweitens würden sich zu viele Menschen zu schnell und zu viele gleichzeitig anstecken. Das würde mehr als  nur unsere kritische Infrastruktur gefährden.

Drittens ist  bei sehr vielen gleichzeitig Infizierten das Risiko der Überlastung des Gesundheitssystems hoch. Denn Omikron ist für Hochbetagte, Risikopatienten und für Ungeimpfte nach wie vor heimtückisch und gefährlich.

Deshalb sind die Schutzmaßnahmen zur Vermeidung einer "Durchseuchung" notwendig. Von der Maskenpflicht bis hin zu den 2G und 3G-Regelungen. Und die Impfquote muss weiter steigen, damit wir aus den Wellen dauerhaft raus kommen. Übrigens ist es medizinisch falsch, wenn Befürworter einer "Durchseuchung" sagen, dass damit eine "echte" Immunisierung erreicht würde, weil fast jede/r sich dann einmal infiziert hat. Richtig ist leider, dass eine Infektion mit Omikron NICHT gegen die Delta-Variante des Virus immunisiert. Und vermutlich auch nicht gegen mögliche künftige  Varianten.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Mieves

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