Warum gibt es immer noch Tiertransporte?
Liebe Frau H.,
gerne nehme ich Stellung zu Ihrer Frage „Warum gibt es immer noch Tiertransporte“?
Aktuell ist es so, dass Gesetze auf Landesebene nur umgesetzt, nicht aber erlassen werden. Die Regelungen über Tiertransporte müssen auf Bundes- und EU-Ebene erfolgen.
Die Höchstdauer eines Tiertransportes ist auf acht Stunden festgelegt. Diese kann jedoch unbegrenzt verlängert werden, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden, wie z.B. ein Transport mit Spezialtransporten oder wenn die Pausen- und Versorgungsintervalle ausreichend geplant sind. Die Transporte sollen so kurz wie möglich sein und die Tiere müssen transportfähig sein - selbständiges Laufen ist Voraussetzung. Alle Risiken, die zu einer Belastung oder Beeinträchtigung führen, müssen vermieden werden.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte bereits im Jahr 2021 durch die ehemalige Agrarministerin Julia Klöckner, MdB versucht, diese Transporte zu minimieren (gerade die Transporte, welche ins nichteuropäische Ausland gehen). Bedauerlicherweise gab es hierfür im Bundestag keine Mehrheit. Aktuell wird wohl ein neuer parlamentarischer,entarischer Versuch unternommen.
Entsprechende alternative Maßnahmen gegen lange Tiertransporte wären hier z.B. eine dezentrale Haltung und Schlachtung sowie eine Genehmigung zur Weideschlachtung (im Rhein-Lahn-Kreis ist dies in der Ortsgemeinde Flacht so entsprechend genehmigt worden). Dadurch haben die Tiere nur wenig Stress und haben keine Transportwege.
Natürlich muss jede Regelung auch kontrolliert werden, doch leider gibt es keine ausreichenden Kontrollen diesbezüglich.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Lammert MdL