Frage an Matthias Kollatz von Christoph S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Kollatz-Ahnen,
das Tarifsystem der BVG ist meines Erachtens zu kompliziert und bürger- und insbesondere besucherunfreundlich. So darf man z.B. bei einem Kurzstreckenticket nicht umsteigen und bei einem Einzelticket innerhalb der zeitlichen Gültigkeit nicht in alle Richtungen fahren. Hier sollten m.E. insbesondere auch für die vielen Berlin-Touristen einfachere Regelungen geschaffen werden. Stimmen Sie dem zu? Zudem schlage ich vor, ein Monatsticket für einen neu zu schaffenden Tarifbereich A (Innenstadtring) einzuführen, dieses natürlich günstiger als für den jetzigen Tarifbereich AB. Können Sie sich das vorstellen, auch wenn ggf.der Landeszuschuss an die BVG dafür erhöht werden müsste?
Freundliche Gruesse,
C. S.
Sehr geehrter Herr Speckmann,
vielen Dank für Ihre Fragen und Anregungen.
Für gut halte ich die Möglichkeit des Umsteigens, wenn der Fahrgast ein Kurzstreckenticket erworben hat. Wenn der normale Einzelfahrschein an eine Zeitvorgabe geknüpft wird und Hin- und Rückfahrt erlaubt wäre, würde sich sicher der Preis erhöhen. Besser finde ich wenn in diesem Zusammenhang eine Fokussierung auf Tageskarten stattfindet, gerade im Hinblick auf die Touristen.
Eine Tarifzone A einzuführen scheint mir nicht zielführend. Es ist ein gutes Prinzip des ÖPNV, dass das Stadtgebiet mit einem Ticket und einer Zeitkarte befahren werden kann. In der Vergangenheit gab es mal günstigere Zeitkarten West Berlin für einige Linien. In der Zukunft kann es sein, dass es Monatskarten gibt, mit denen die Möglichkeit besteht eine bestimmte Anzahl an Kilometern zurückzulegen. Ich denke im Zeitalter der Digitalisierung macht es Sinn mit der BVG über diese Möglichkeit zu reden.
Und was den Kostendeckungsgrad der BVG anbelangt, so soll dieser erhöht und nicht gesenkt werden. Das ist - Hand aufs Herz - in einer wachsenden Stadt wie Berlin auch möglich und notwendig für ein effizientes, öffentliches Unternehmen.
Hochachtungsvoll
Matthias Kollatz- Ahnen