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Frage von Barbara K. •

Frage an Matthias Hüfken von Barbara K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hüfken
Wir leben im ländlichen Raum . In dem bekannterweise mit Nahverkehr und Mobilität die Möglichkeiten sehr begrenzt sind. Was können Sie daran ändern ? Wie sind die Visionen zur Mobilität auch in Zeiten des demokraphischen Wandels . Wie soll auch in Zukunft der ländliche Raum angenehm bewohnbar bleiben , auch wenn man altershalber kein eigenes Auto mehr führen kann.
Das würde mich sehr interessieren.

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Sehr geehrte Frau K.!

Vielen Dank für diese wichtige Frage.

Die weitere Entwicklung der Mobilität im ländlichen Raum betrifft viele Wähler der Region Ostthüringen ganz konkret. Dieses Thema steht in engem Zusammengang mit der ländlichen Entwicklung als Ganzes.

Auf der einen Seite sinken die Einwohnerzahlen in den meisten Kommunen durch Wegzug, geringe Geburtenrate und dem hohen Altersdurchschnitt. Andererseits verschwinden immer mehr Einrichtungen für die Versorgung der Menschen. Das betrifft Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung, Behörden, Verbindungen des Personennahverkehrs und vieles andere. Gerade ältere Menschen ohne Fahrzeug stellt das vor große Herausforderungen. Die Vereinzelung der Menschen und ein schwindendes Zusammengehörigkeitsgefühl tun ihr Übriges.

Das Land Thüringen, die Städte und Kommunen sind zumeist "klamm" und haben kaum Handlungsspielraum. Sie versuchen durch Gemeinde- und Kreisgebietsreformen Einsparungen zu erzielen. Vergangene "Reformen" dieser Art haben in der Regel zu noch weiteren Wegen für die Bürger geführt und die kommunale Selbstverwaltung und Eigeninitiative geschwächt. Jetzt soll mit der geplanten Kreisgebietsreform weiter zentralisiert werden. Ein Großkreis Altenburg Greiz soll entstehen mit Altenburg als Kreisstatt. Im Grunde ist das als Versuch einer Mangelverwaltung ohne tatsächliche positive Perspektive zu werten. In diesem Zusammenhang muss auch darauf hingewiesen werden welche Prioritäten die Bundesregierung setzt. In einer Zeit in der das Geld für die nötigsten Aufgaben vor Ort fehlt werden immer mehr Militäreinsätze im Ausland finanziert und die Rüstungsausgaben sollen nahezu verdoppelt werden. Außerdem fließen Milliardenbeträge in unvernünftige Energieprojekte.

Soweit die Zustandsbeschreibung. Sie fragten nach Visionen für einen lebenswerten ländlichen Raum mit ausreichend Mobilität: Die Angebote des Nahverkehrs werden sich verbessern, wenn eine Region als Ganzes mehr Atraktivität gewinnt und dort wieder mehr Menschen leben. Diese schwierige und komplexe Aufgabe kann nur gelingen, wenn wir unsere Verbundenheit untereinander wiederentdecken und leben. Es kann nur gemeinschaftlich erreicht werden in Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen und vor allem mit den Menschen vor Ort. Von entscheidender Bedeutung wird sein, dass sich die Menschen in verschiedensten Initiativen zusammenfinden. Dass sie gemeinsam überlegen, was sie wollen und was sie nicht wollen und das auch selbstbewusst gegenüber den Abgeordneten auf allen Ebenen vertreten. Nachbarschaftshilfe und das Miteinander der Generationen werden an Bedeutung gewinnen. Der kleinste Schritt zu mehr Miteinander lohnt sich.

Konkret:
- Als Bundestagsabgeordneter werde ich mich für eine ausreichende Finanzaustattung der Kommunen und eine Stärkung der Selbstverwaltung einsetzen. In Bezug auf Ihre Frage lege ich besonderen Wert auf meine Arbeit im Wahlkreis. Ich möchte vor Ort Menschen ermutigen, gemeinsam aktiv zu werden für ein gutes Leben auf dem Land. Verbindungen knüpfen zwischen Menschen und Initiativen und zunächst vor allem zuhören, was den Menschen wichtig ist und was sie brauchen, um sie im Bundestag tatsächlich vertreten zu können.

- Ich trete ein für eine regionale zinslose Währung neben dem Euro. Das fördert Wirtschaftskreisläufe vor Ort und verhindert das abfließen des Geldes.
- Die Bauvorschriften und Regelungen zur Energieeinsparung müssen auf ein vernüftiges Maß reduziert werden, damit auf dem Land wieder einfacher und kostengünstiger Wohnraum gebaut werden kann.
- Die Regelungen für Gewerbetreibende und Handwerker sind zum Teil erdrückend und existenzbedrohend. Solche Vorschriften sind zu überprüfen, damit Menschen wieder eine Perspektive in einer selbständigen Tätigkeit sehen.
- Familienpolitik muss tatsächlich kinderfreundlich gestaltet werden. Kindergärten und Grundschulen braucht es im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen.

- Im Bereich Mobilität lassen sich sehr einfach neue Formen der Nachbarschftshilfe organisieren. In Bad Elster haben Bürger sogar Buslinien mit kleinen Minibussen organisiert. Aber oft reicht es schon, wenn sich Nachbarn hier gegenseitig helfen.

- Auch wenn das heute nicht mehr so oft vorkommt, sehe ich in gemeinsamen Wohnformen mehrerer Generationen einen zukunftsweisenden Weg. Meine Vision ist Ostthüringen als Miteinander-Land.

Sicher wäre hierzu noch viel mehr zu sagen. Mit meiner Antwort konnte ich diese zentrale Aufgabe leider nur anreisen.Gern können Sie mir auch persönlich schreiben. Meine Mailadresse finden Sie unter den weiterführenden Links.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse

Matthias Hüfken