Bild Matthias Hauer MdB
Matthias Hauer
CDU
100 %
30 / 30 Fragen beantwortet
Frage von Patrick D. •

Frage an Matthias Hauer von Patrick D. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Hauer,

1. Ihre Partei möchte die Laufzeiten einiger Kernkraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen verlängern. Dabei lese ich von Ihren Parteikollegen immer wieder, daß die Produktionskosten nur bei 0,03 – 0,04 € / kwh liegen.

Bitte erklären Sie mir:

Wie setzen sich diese Kosten zusammensetzen und welche Kalkulationsgrößen liegen zu Grunde.

2. Im gleichen Text finde ich immer wieder, dass die Kosten für Solarenergie bei 0,40 bis 0,45 €/ kwh liegen.

Bitte erklären sie mir:

Reden Ihre Parteikollegen in diesem Fall dann von Produktionskosten oder von der Einspeisevergütung?

3. Ihre Parteikollegen schreiben immer wieder, daß die erneuerbaren Energien unwirtschaftlich und teurer sind als Atomstrom. Aus Wirtschaftlichen Gründen kann deshalb nicht auf Atomstrom verzichtet werden.
Mein Ökostrom / Naturstromanbieter (100%) berechnet nur 19,90 Cent / kwh wo doch laut Aussage ihrer Partei der Ökostrom teuer und unwirtschaftlich ist.

Bitte erklären Sie mir jetzt, warum mein ehemaliger Stromlieferant RWE, mir jetzt 21,18 Cent / kwh Strom in Rechnung stellen würde wenn ich noch Kunde wäre, wo doch der billige Atomstrom von 16- 24% eingerechnet ist.

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
P. Döhle

Bild Matthias Hauer MdB
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Döhle,

werden in der Literatur oder in politischen Debatten Erzeugerkosten für Strom genannt, so sind es bei Strom aus Kernkraftwerken Werte im Bereich von etwa 2 - 3,5 (in Cent je Kilowattstunde), bei Windkraft an Land von etwa 9 - 12,7 und bei Strom aus Photovoltaik-Anlagen Werte von 38 - 55. Am Spotmarkt wird Grundlaststrom mit 5,5 gehandelt. (Werte variieren je nach Betrachtungszeitraum, Rahmenbedingungen und Anlagentypologie)

Die Erzeugungskosten für Strom aus Photovoltaikanlagen entsprechen etwa den Vergütungswerten, die das EEG vorschreibt. Diese Vergütungen sollen den Betreibern von Regenerativ-Kraftwerken einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen und Investitionen in neue Anlagen fördern, gleichzeitig nicht zu hoch ausfallen, um die erwünschte Preisdegression nicht zu verhindern.

Momentan sind Teile der erneuerbaren Energien kurz davor auch ohne Anreizprogramme wirtschaftlich zu sein, andere hingegen noch deutlich teurer als Strom aus konventionellen Kraftwerken. Auch aus wirtschaftlichen Gründen kann deshalb in den nächsten Jahren noch nicht auf die Kernkraft verzichtet werden. Dabei wird der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Senkung von Emissionen und die Tatsache, dass sie schon jetzt in Deutschland rund 280.000 Menschen Arbeit bieten, keinesfalls vergessen.

Ihr Naturstromanbieter ist in der Lage Ihnen einen wettbewerbsfähigen Tarif anzubieten, weil nicht er die Mehrkosten für die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen trägt, sondern diese über eine Umlage, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt, von allen Stromkunden (also auch denen von RWE) getragen wird. Seine Preise spiegeln also momentan nicht die tatsächlichen Produktionskosten wider.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Hauer

Was möchten Sie wissen von:
Bild Matthias Hauer MdB
Matthias Hauer
CDU