Wird von der Bundesregierung eine Neubaustrecke von Hannover nach Hamburg statt eines Ausbaus der bestehenden Trassen bevorzugt?
Sehr geehrter Hr. Gastel,
derzeit gibt es viele Diskussionen um einen Ausbau (Alpha-E) oder Neubau (Y-Trasse) der Bahnstrecke Hannover-Hamburg. Der Abschnitt Stelle-Uelzen zählt bereits heute zu den überlasteten Schienenwegen.
Es wurde bereits mehrfach nachgewiesen, dass auch mit Alpha-E weiterhin Überlastungen, bei einem zusätzlich steigenden Schienverkehr, existieren (welche auch nicht durch weitere Blockverdichtungen aufgefangen werden können). Außerdem gibt es bei der Vollsperrung der Trasse weiterhin das Problem, dass keine wirklichen Alternativen existieren, um den gesamten Verkehr einigermaßen zuverlässig umzuleiten.
1. Gibt es von der Bundesregierung einen Standpunkt, welches der beiden Projekte bevorzugt wird und wenn ja, warum?
2. Gibt es Anregungen bei der Errichtung einer Neubaustrecke eine schnelle RE-Verbindung einzurichten mit Unterwegsbahnhöfen und Parkplätzen, um den Umstieg von PkW/ÖPNV auf die Bahn (wie bspw. in Merklingen) zu ermöglichen?
Danke u. VG
Erik
Sehr geehrter Herr D.,
über die Vorzugsvariante wird entschieden, wenn der Variantenvergleich vorliegt. Es wäre völlig absurd, eine Festlegung vorzunehmen ohne zu wissen, mit welcher Variante sich die Ziele (Kapazitätserhöhung, Deutschlandtakt, Verbesserungspotential für öffentlichen Nahverkehr etc.) besser erreichen lassen und von welcher Variante welche Belastungen für Mensch und Natur ausgehen. Wir treffen die Entscheidung anhand fachlicher Aspekte und nicht auf "Zuruf". Die Zeiten, in denen Infrastruktur aus- oder neu gebaut wurde um danach festzustellen, dass sich keine vernünftigen Betriebskonzepte damit umsetzen lassen, sind vorbei. Wir wollen investieren, aber sinnvoll zum Nutzen der Fahrgäste und der Verlagerung von Gütern weg von der Straße auf die Schiene investieren.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel