Ab wann wird es das Deutschlandticket als Monatsticket geben und nicht nur als digitales Abo?
Sehr geehrter Herr Gastel,
durch die Digitalisierung des Deutschlandtickets kann es vorkommen, dass Menschen dieses nicht erwerben können, wenn sie es direkt am Bahnhof kaufen möchten. Wenn die Leute daraufhin ohne gültiges Ticket in den Zug steigen, wird das von der Deutschen Bahn trotzdem als Schwarzfahren gewertet bzw. als Straftat in Form von ''Erschleichen von Leistungen''.
Wie konnte die Bundesregierung das Deutschlandticket ausschließlich digital einführen und dabei versäumen Maßnahmen zu treffen, welche zwischen richtigen Schwarzfahrern unterscheidet und denen, welche durch das rein digitale Angebot kein Ticket erwerben konnten? Auch die Bahn hat keine Maßnahmen zur Differenzierung vorgesehen.
Ab wann ist damit zu rechnen, dass die Richtlinien so angepasst werden, damit sich solche Vorfälle nicht mehr wiederholen? D.h. so, dass jeder Bürger imstande ist das Ticket sofort am Bahnhof mit Barzahlung ohne Bindung an ein Abo zu erwerben.
Mit freundlichen Grüßen,
Ivana
Sehr geehrte Frau W.,
das Deutschlandticket wird bereits - und zwar ausschließlich - als Monatsticket angeboten. Da es sich um ein Abo handelt, kann es nicht am Kiosk erworben werden. Das Abomodell ist sinnvoll, da der öffentliche Nahverkehr auf eine stabile und verlässliche Finanzierung angewiesen ist. Ich persönlich bin zudem der Meinung, dass ein so preislich attraktives Angebot auf möglichst geringe Vertriebskosten angewiesen ist. Die Vertriebskosten an personenbedienten Schaltern und auch an Automaten sind erheblich höher als im digitalen Raum. Anders ausgedrückt: Höhere Vertriebskosten würden sich letztlich auf den Verkaufspreis auswirken - das Abo würde (nochmals) teurer werden. Wir haben heute schon enorme Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Deutschlandtickets. Diese Probleme sind so gravierend, dass das gesamte Angebot auf der Kippe steht. Es gibt leider keine Gewähr dafür, dass das Deutschlandticket mittel-, geschweige denn längerfristig angeboten werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Weitere Fragen an Matthias Gastel
wenn ein Antrag vorliegt (was derzeit noch nicht der Fall ist), der eine überzeugende Argumentation enthält und eine Aussicht auf Erfolg besteht (die Hürden für Parteienverbote sind in unserem Land aus guten Gründen sehr hoch), dann werde ich diesen unterstützen.
Ich erhebe daher keine Statistiken aus anderen Fachgebieten und stelle dazu auch keine Anfragen, da dies der üblichen politischen Aufgabenverteilung widersprechen würde.
Für Ihre Frage zur Statistik bitte ich Sie, sich an die Fachleute für Innenpolitik zu wenden.
Die Politik hat höchstens indirekt Einfluss, nämlich bei der Besteuerung (der Mehrwertsteuersatz wurde vor einigen Jahren gesenkt) und bei den Trassenpreisen. Bei Letzteren besteht ein akuter Handlungsbedarf. Gespräche hierüber sind angelaufen.