Wieso befürworten Sie eine sexistische Klimapolitik?
Hallo Herr Gastel,
nach aktuellen Zahlen haben 12,9% aller Miethaushalte nach Abzug aller Kosten weniger als das Existenzminimum zur Verfügung. Besonders betroffen sind davon Alleinerziehende. Und Alleinerziehende sind zu ca. 90% Frauen. Wie kann es sein, dass Sie hinter der CO2-Steuer (auch ohne sozialen Ausgleich) stehen, wenn sich dadurch die Lebenshaltungskosten ärmerer Menschen noch einmal drastisch erhöhen und diese weiter in die Armut getrieben werden?
Sehr geehrter Herr von Lausitz,
recht herzlichen Dank für Ihre Frage.
Nein, im Gegenteil. Dadurch, dass wir den CO2-Preis neben der Senkung der EEG-Umlage in Form eines Energiegeldes voll an die Bürger*innen zurückgeben, profitieren vor allem Haushalte mit einem geringeren Einkommen. Denn Haushalte mit höherem Einkommen haben meist auch höhere CO2-Emissionen, weil sie dickerer Autos fahren oder in größeren Wohnungen wohnen, die geheizt werden müssen. Durch die Rückverteilung der Einnahmen aus dem CO2-Preis pro Kopf werden kleine und mittlere Einkommen sogar meist entlastet.
Wichtig ist uns: Es braucht einen klugen und sozial gerechten Mix aus CO2-Preisen, Anreizen und Förderung sowie Ordnungsrecht. Ordnungsrecht, wie zum Beispiel die europäischen Flottengrenzwerte, nimmt auch die Wirtschaft in die Pflicht und sorgt dafür, dass überhaupt klimafreundliche Alternative wie E-Autos schnell zur Verfügung stehen.
www.gruene.de/artikel/fragen-und-antworten-zum-co2-preis
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel