Wie setzen Sie sich dafür ein die Kosten zur Bewältigung der Klimakrise möglichst gerecht zu verteilen?
Sehr geehrter Herr Gastel,
Klimafragen scheinen mir in diesem Wahlkampf zu wenig thematisiert zu werden, vielleicht weil viele Klimaschutz als Kostentreiber sehen. In einem Podcast von Deutschlandfunk Hörsaal habe ich gelernt, dass die Unterschiede, wieviel der Lebensstil zum Klimawandel beiträgt, zwischen armen und reichen Haushalten in Deutschland größer sind als die Unterschiede zu anderen Ländern. Gleichzeitig sind Ärmere von Hitzewellen, teureren Lebensmitteln und anderen Klimafolgen stärker betroffen - das gilt aber auch, wenn Klimaschutzkosten auf Verbraucher durchschlagen. Wie steuern Sie da gegen?
(Entschuldigung, am Handy hat die Themenauswahl leider nur von A bis Bundestag funktioniert)
Sehr geehrte Frau K.,
als Grüne nehmen wir die Klimakrise sehr ernst. Dies gilt auch für mich als Abgeordneten und Kandidat. Wir müssen den Ausstoß der Treibhausgase erheblich reduzieren, natürlichen Klimaschutz stärken (z. B. Wiedervernässung von Mooren) und zugleich noch mehr Maßnahmen zur Klimaanpassung (beispielsweise bei der Verkehrsinfrastruktur) umsetzen.
Wir wollen, dass jeder Sektor seinen Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase leistet. Wir wollen deutlich höhere Investitionen in den Ausbau des Schienennetzes und das Deutschlandticket langfristig absichern. Mit dem Deutschlandticket ist nachhaltige Mobilität mit Bus und Bahn einfach und finanzierbar geworden. Auf Autobahnen ist ein Tempolimit überfällig. Erneuerbaren Energien liefern bereits 60 Prozent unseres Stroms. Diesen Anteil wollen wir – parallel zum Ausbau von Leitungsnetzen und Speichern – weiter steigern. Von fossilen Brennstoffen müssen wir uns schrittweise verabschieden. Dazu haben wir attraktive Heizungs-Förderprogramme aufgelegt. Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung wollen wir als Klimageld an Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen ausbezahlen – so geht Klimaschutz sozial. Davon profitieren gerade die Menschen, die Sie in Ihrer Frage angesprochen haben.
Hinzu kommt der dringend erforderliche Abbau ökologisch schädlicher Subventionen. Mit diesen Subventionen werden teure und ökologisch fatale Fehlanreize gesetzt. Mit diesem Subventionsabbau werden Mittel in Milliardenhöhe frei, um beispielsweise ins Deutschlandticket und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investiert werden zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel, MdB