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Matthias Gastel
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Frage von Manfred v. •

Was tun Sie für die Liberalisierung der Werkstattregeln bzgl. Elektroautos?

Im Kleinen wird die Verkehrswende in Deutschland dadurch aufgehalten, dass es vollkommen unsinnige Werkstattregeln für Elektroautos gibt. So muss die Werkstatt für jede (!) Arbeit am Elektroauto über den "Elektroschein" sowie einen abgetrennten Werkstattbereich verfügen. Für Arbeiten am Hochvoltsystem mag dies sinnvoll erscheinen. Für banale Alltagsreparaturen, z. B. einen Reifenwechsel, Austausch einer Glühlampe oder Arbeiten am Türschloss sind solche Regelungen nicht erforderlich und bremsen gerade im ländlichen Raum, wo die großen Vertragswerkstätten weit sind, die Verkehrswende aus. Was tun Sie also, damit diese Pseudo-Sicherheitsbestimmungen so schnell wie möglich entfallen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr von L.,

recht herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Bei nichtelektrotechnischen Arbeiten, bei denen auch durch Fehlverhalten oder Unachtsamkeit keine elektrische Gefährdung zu erwarten ist, kann auf eine Kennzeichnung des Fahrzeugs in der Werkstatt verzichtet werden. Bei Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen sowie Arbeiten, die gemäß Herstellfirma ein Freischalten der Spannungsanlage erfordern, ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung die Erfordernis der Kennzeichnung. Dafür ist bereits ein Absperrband um das Fahrzeug ausreichend.

Außerdem können Personen, die die Ausbildung im Bereich Kfz-Mechatronik in den Schwerpunkten Personenkraftwagen-, Nutzfahrzeug-, Motorrad- oder Karosserietechnik nach der Verordnung über die Berufsausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker*in vom 14. Juni 2013 erfolgreich abgeschlossen haben, als fachkundige Personen selbstständig Arbeiten am Hochvoltsystem vornehmen. Alle Reparaturen, die keine Arbeiten am Hochvoltsystem erfordern, können von Beschäftigen durchgeführt werden, die eine zusätzliche Schulung zu Fahrzeugen mit Hochvoltsystem von 2 Unterrichtseinheiten erhalten haben.

Welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen und Qualifikationen ergriffen werden müssen, hängt somit von der Art der Reparatur ab. Damit wird eine Gefährdung des Personals minimiert. 

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Gastel

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