Warum ist auch die geplante CO2-Komponente der LKW-Maut nicht durchdacht?
Die geplante CO2-Komponente in der LKW-Maut führt nachgerade zwangsläufig zu Preiserhöhungen für die Verbraucher, da in vielen Bereichen schlichtweg keine Alternativen zum LKW bestehen. Beispiel Landwirtschaft: Es gibt in Deutschland kein engmaschiges Nebenbahnetz mehr und wo noch Gleise liegen, gibt es so gut wie keine Ladegleise mehr. Wie sollen dann also landwirtschaftliche Güter anders als mit dem LKW transportiert werden? Und einen E-LKW kann sich ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb auch nicht leisten, zumal die Ladeinfrastruktur hierfür auch nicht ausreichend ausgebaut ist. Im Ergebnis ist also fürs Klima nichts gewonnen und für die Verbraucher wird es teurer.
Sehr geehrter Herr von L.,
die Ausweitung und Erhöhung der Lkw-Maut ist aus ökologischen Gründen geboten und zugleich sozial verträglich. Mal ein Rechenbeispiel, um dies zu untermauern: Wenn Flaschenbier mit dem Lastwagen von München nach Hamburg transportiert wird, verteuert sich die einzelne Flasche um gerade einmal 0,6 Cent. Die Maut-Erhöhung setzt dafür Impulse: Für eine Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene, für die Transformation hin zu alternativen Antrieben bei Lkw, für eine bessere Auslastung der Fahrzeuge und schließlich tendenziell auch für die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Wir sind sehr froh, dass wir in der "Ampel" die Vereinbarung getroffen haben, die Maut ausweiten und erhöhen zu wollen und 80 Prozent der Mehreinnahmen in die Schiene zu stecken. Mit höheren Investitionen in die Schienen-Infrastruktur wird diese leistungsfähiger und kann mehr Güter aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel, MdB