Warum gibt es vom Bund keine spürbare Initiative zu strukturellen ÖPNV-Verbesserungen?
Auf struktureller Ebene gibt es beim ÖPNV unglaublich viele Baustellen:
- Ausbau des ÖPNV in der Fläche
- kostenlose Fahrradmitnahme
- einheitliche und günstige Tarifstrukturen
- Wiedereröffnung von Bahnstrecken und Reaktivierung von Haltepunkten etc.
Warum zeigt also der Bund nur kurzfristig beim 9-Euro-Ticket eine derart starke Initiative, lässt aber die o. g. Punkte völlig außer acht? Im Ergebnis ist es doch so, dass wir ein kurzes, heftiges und extrem teures Strohfeuer im ÖPNV erzeugen, aber ab September wieder alles beim alten ist und damit alle Probleme weiterhin bestehen. Es gibt zahlreiche Beispiele von einfach umzusetzenden Maßnahmen, die schon zum Teil seit 100 Jahren (kein Scherz, siehe die Diskussion um den Haltepunkt Northeim-Innenstadt) diskutiert werden und immer wieder am an der Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Haltung scheitern. Wann kümmern Sie sich also persönlich darum?
Sehr geehrte Frau S.,
das Neun-Euro-Ticket ist wichtiger Bestandteil des zweiten Entlastungspakets. Menschen sollen in Zeiten großer Inflation den leichteren und erheblich preiswerteren Zugang zu den Angeboten des ÖPNV erhalten. Es handelt sich um KEINE verkehrspolitische Maßnahme, wenngleich dieses Experiment natürlich verkehrspolitisch sehr interessant ist und aufschlussreiche Erkenntnisse für de Weiterentwicklung der Angebote in verkehrlicher und tariflicher Sicht liefern wird. Mehr hierzu und dazu, wie es weiter gehen sollte, finden Sie hier: https://www.matthias-gastel.de/das-neun-euro-ticket-kommt/
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel