Frage an Matthias Gastel von Stefan P. bezüglich Verkehr
Guten Morgen Hr. Gastel,
Eben habe ich mit einigem Schrecken in der STZ von der geplanten Einführung der Riesen - LKW gelesen. Lässt sich dieser, meiner Meinung nach, der Automobilindutrie hörigen Unfug noch verhindern? Auch diese Fahrzeuge werden im Stau stehen, schwere Unfälle verursachen usw. Wann denkt jemand daran, die Bahn stattdessen mit entsprechenden Mitteln für den Frachttransport zu modernisieren? Spielt hier auch die Just - in - Time Philosophie der Industrie eine Rolle? Statt eigene Kosten durch Lagerhaltung zu erzeugen, lässt man (Industrie) den Steuerzahler die Autobahnen reparieren.
Das klingt sehr hart, aber derartige Fehlentwicklungen tun einfach weh
Herzlichen Dank für ihre Zeit und Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
S.Preisinger
Sehr geehrter Herr Preisinger,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Lang-Lkw, wie sie offiziell heißen, können im Vor- und Nachlauf des Kombinierten Verkehrs durchaus Sinn machen. Denn nicht jedes Unternehmen hat einen Bahnanschluss. So eingesetzt, kann der Lang-Lkw die Schiene sogar stärken, indem er den Transport per Bahn wirtschaftlicher macht. Für längere Strecken macht der Lang-Lkw ökologisch betrachtet keinen Sinn. Hier befindet sich Bundesminister Dobrindt auf dem Holzweg. Ich hoffe, dass die EU hier ein klares Wort spricht.
Um den Güterverkehr auf der Schiene, dessen Verkehrsanteil seit Jahren bei 17 Prozent vor sich hindümpelt wieder zu stärken, ist eine Vielzahl von Maßnahmen erforderlich: Gezielte Investitionen ins Netz zur Beseitigung von Engpässen, Senkung der Trassenpreise, Ausbau von Verladestellen usw.
Wir haben als Fraktion eine Studie zum Thema „Schienengüterverkehr“ in Auftrag gegeben. Zudem hat mein Büro eine umfangreiche Befragung unter Güterverkehrs-Unternehmen durchgeführt. Nähere Infos finden Sie beispielsweise hier: http://www.matthias-gastel.de/umfrage-sgv/#.WBcCvE2QzIU
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel, MdB
Weitere Fragen an Matthias Gastel
wenn ein Antrag vorliegt (was derzeit noch nicht der Fall ist), der eine überzeugende Argumentation enthält und eine Aussicht auf Erfolg besteht (die Hürden für Parteienverbote sind in unserem Land aus guten Gründen sehr hoch), dann werde ich diesen unterstützen.
Ich erhebe daher keine Statistiken aus anderen Fachgebieten und stelle dazu auch keine Anfragen, da dies der üblichen politischen Aufgabenverteilung widersprechen würde.
Für Ihre Frage zur Statistik bitte ich Sie, sich an die Fachleute für Innenpolitik zu wenden.
Die Politik hat höchstens indirekt Einfluss, nämlich bei der Besteuerung (der Mehrwertsteuersatz wurde vor einigen Jahren gesenkt) und bei den Trassenpreisen. Bei Letzteren besteht ein akuter Handlungsbedarf. Gespräche hierüber sind angelaufen.