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Matthias Gastel
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Frage von Johannes P. •

Frage an Matthias Gastel von Johannes P. bezüglich Finanzen

Hallo Herr Gastel,

ich würde gerne nochmal auf das Geldsystem zurückkommen und beziehe mich zunächst auf den Anfang Ihrer 1. Antwort an Herrn Sohn:

Sie schreiben, dass die GRÜNEN das Schuldgeldsystem nicht problematisch finden? Ich finde das schon problematisch, wenn zinsbelastetes Geld zu ständigem Wirtschaftswachstum zwingt, mit allen Nachteilen für uns und unsere Umwelt. Ohne ausreichendes Wachstum und ständig neue Kredite kontrahiert die Geldmenge, die Wirtschaft bricht zusammen, Rezession. Nur in einem nicht zinsbelasteten Geld ist eine nachhaltige Wirtschaft überhaupt denkbar.

Im Vollgeld (Huber) ist eine flexible Geldmenge vorgesehen. Die Erfahrung hat doch gezeigt, dass Banken in Boom-Zeiten zu einer überschießenden, in Bust-Zeiten zu einer restristriktiven Kreditvergabe neigen. Da dann mehr Kredite getilgt als neu vergeben werden, sinkt die Geldmenge, was die Wirtschaft abwürgt. Warum sollte denn die Geldmenge an die Kreditvergabe der Banken gekoppelt sein? Welcher Mechanismus führt dazu, dass die Summe der Kredite die richtige Geldmenge im System ergibt? Ist eine gesunde Wirtschaft nur mit einer hohen Verschuldung denkbar? Halten Sie die Zentralbanken für unfähig die Geldmenge sinnvoll festzulegen?

"Und es ist ja nicht so, dass private Banken hier risikolos Geld schöpfen." Aus dem Verlustrisiko schließen sie auf die Sinnhaftigkeit und Moralität? Mit der gleichen Begründung können sie Banken die Lebensmittelspekulationen erlauben. Der Staat kann schuldfrei, risikofrei und zinsfrei das Geld schöpfen.

Spekulation an den Börsen ist oft durch Hebel an die Bankengeldschöpfung gebunden. Nehmen sie den Banken das Privileg zur Geldschöpfung, so entschärfen sie auch diesen Anteil an der Spekulation. Wesentlicher ist jedoch, dass im Vollgeldsystem Banken (z.B nach übermäßiger Spekulation) nicht mehr gerettet werden müssen, da die Sichteinlagen voll gedeckt und der Zahlungsverkehr sicher sind.

Schöne Grüße,
Johannes Pernpeintner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Pernpeintner,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich als ehrenamtlicher Wahlkämpfer momentan nicht mehr jede der täglich 30-50 Anfragen beantworten kann und ich mich auf "neue" Anfragen aus meinem Wahlkreis und vor allem auf die persönlichen Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern konzentrieren muss.

Freundliche Grüße von den Fildern

Matthias Gastel

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