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Martina Tegtmeier
SPD
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Frage von Jens L. •

Frage an Martina Tegtmeier von Jens L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Die Bundesrepublik steckt erbärmliche 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung, weniger als der EU-Durchschnitt (4,9 Prozent) und erst recht weniger als Frankreich (5,5 Prozent). Nicht nur John F. Kennedy wusste es besser: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ Was haben Sie bzw. werden Sie dafür tun, dass endlich mehr in Bildung investiert wird? Ist Förderalismus in der Bildung noch zeitgemäß?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr L.,

eine SPD-geführte Bundesregierung wird wesentlich mehr in Bildung und gute Rahmenbedingungen für unsere Kinder aber auch die Lehrenden investieren. "Wir wollen in einer „Nationalen Bildungsallianz“ alle Kräfte bündeln. Bildung ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen! Mit einem neuen Grundgesetzartikel 104c brechen wir in einem ersten Schritt das Kooperationsverbot auf. Der Bund soll in finanzschwachen Kommunen direkt in Bildungseinrichtungen wie Kitas, Schulen, Horte und Berufsschulen investieren können. Darüber hinaus wollen wir aber eine vollständige Aufhebung des Kooperationsverbotes. Überall da, wo es sinnvoll ist, muss der Bund helfen können, Bildung besser zu machen.

Wir werden das Schulsanierungsprogramm des Bundes zu einem Schulmodernisierungsprogramm weiterentwickeln. Damit sorgen wir für gut ausgerüstete Klassenzimmer, barrierefreie Gebäude und moderne Ausstattung, auch mit digitaler Technik. Wir werden gemeinsam mit den Ländern den flächendeckenden Ausbau guter Ganztagsangebote vorantreiben. Unser Ziel: ein Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung.

Um die Qualität des Unterrichts zu verbessern, wollen wir den Austausch von guten Konzepten fördern und dies durch begleitende Bildungsforschung unterstützen. Auch die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte wollen wir entsprechend weiterentwickeln, denn Lehrerinnen und Lehrer müssen sich immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen – auf die kulturelle Vielfalt und die Vielfalt von Lebensmodellen an ihrer Schule, auf das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung, auf ganztägigen Unterricht oder auf neue Entwicklungen in der digitalen Bildung. Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern werden wir fortsetzen und weiterentwickeln.

Darüber hinaus werdenwir mit den Ländern neue Bildungsstandards für alle Bildungsbereiche und Schulstufen entwickeln. Schülerinnen und Schüler sollen digitale Kompetenzen fächerübergreifend erwerben. Digitalisierte Lernmaterialien müssen offen zur Verfügung stehen, wofür wir verstärkt offene Bildungsinhalte (Open Educational Resources) nutzen wollen. Damit das funktioniert, brauchen wir vernetzte digitale Lern-Plattformen. Auch müssen Bund und Länder gemeinsam für eine zeitgemäße technische Ausstattung der Bildungseinrichtungen sorgen."

Ich persönlich halte eine "Gleichschaltung" der Lerninhalte für geboten. Bis jetzt sind Versuche in diese Richtung jedoch immer gescheitert.

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