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Martina Bunge
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Frage von Peter von E. •

Frage an Martina Bunge von Peter von E. bezüglich Gesundheit

s. g. frau dr. bunge,
in einem MONITOR beitrag am 31.05. wurde über beängstigende zustände in fitness-studios hinsichtlich des umgangs mit krank machenden anabolika berichtet.
wann nehmen sie sich dieses themas ernsthaft an und wann wird strafrechtlich nachhaltig sichergestellt, daß auch diesem ´drogenhandel´ ein ende gesetzt wird ?
mfg.,
peter von elm
möhnsen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Elm,

ich stimme Ihnen zu, dass es in vielen Fitness-Studios beängstigende Entwicklungen hinsichtlich der Anwendung von Dopingmitteln gibt. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es bisher leider wenige. Dennoch sind Aussagen von Experten alarmierend.

Der Leistungssport hat natürlich eine große Vorbildwirkung für den Freizeit- und Breitensport. Ein unbekümmerter Umgang von Spitzensportlern mit Dopingsubstanzen, wie er erst kürzlich beim Radsport durch die Medien ging, lässt den Eindruck entstehen, dass hohe und Höchstleistungen nur mit unfairen Methoden zu erreichen sind. Wird solch ein Verhalten nicht geächtet und sanktioniert, könnte es als Ausrutscher oder Bagatelle verstanden werden.

Wer dopt, setzt seinen Körper einem enorm hohen gesundheitlichen Risiko aus und handelt anderen Sportlern gegenüber unfair und unsportlich.

Strafrechtlich sollte gegen den Handel mit und die Verbreitung von Doping vorgegangen werden. Zumindest durch sportinterne Sanktionierung sollte Doping bei Sportlern geahndet werden. Für mehr Dopingkontrollen sollte die Nationale Antidoping-Agentur (NADA) auch mehr Geld zur Verfügung gestellt bekommen.

Über den Sinn von Kennzeichnungen der Dopingrelevanz von Arzneimitteln wird derzeit noch diskutiert. Sie könnten auch als Anleitung für Freizeitsportler dienen. Wichtig wäre also der deutliche Hinweis auf die oft lebensbedrohlichen Gefahren von Doping.

Mir erscheint die Ächtung und Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Dopings einerseits und die strafrechtliche Verfolgung des Systems hinter den dopenden Sportlern andererseits als nötiges Zusammenspiel.

Von all diesen rasch zu klärenden Fragen wird es meines Erachtens auch Wirkungen auf das Verhalten in Fitness-Studios geben.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Martina Bunge