Frage an Martina Bunge von Matthias B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bunge,
ich habe eine zugegeben etwas polemische Frage. SPON meldet, dass sie neben anderen der LINKEn privat krankenversichert sind. Wie passt diese persönliche Entscheidung, sich gegen eine freiwillige Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden, zu Ihrer politischen Überzeugung und zu der Ihrer Partei (z.B. Bürgerversicherung) ?
("Dr. Martina Bunge Original sozial - in Wort und Tat !" - Ihr Internetauftritt)
Als Selbständiger selbst vor die Wahl gestellt, habe ich mich vor Jahren für die freiwillige Mitgliedschaft aus politscher Überzeugung entschieden. Für diese Entscheidung zahle ich jeden Monat einen hohen €-Preis.
Ich bitte diese etwas polemische Schilderung zu entschuldigen, Ihrer Antwort sehe ich trotzdem mit Interesse entgegen.
Mit freundlichen Grüße
Matthias Betke
Sehr geehrter Herr Betke,
ich kann Ihre Frage nachvollziehen, Sie wissen aber sicher auch, dass man nach der jetzigen Gesetzeslage in meinem Alter nicht von der PKV in die GKV zurückkehren kann.
Ich habe mich Anfang der 90er Jahre zu diesem Schritt entschieden, da ich bei einer dringend erforderlichen, sehr umfangreichen zahnprothetischen Behandlung seitens der GKV keine Lösung vorgeschlagen bekommen habe, die zu meiner persönlichen Situation passte: Alleinerziehend mit zwei in Ausbildung bzw. Studium befindlichen Söhnen, meiner Mutter im Pflegeheim, konnte ich mir den vorgeschlagenen Kredit zur vollständigen Bezahlung der Behandlung nicht aufbürden. Aber ich fand eine Lösung in der PKV, wo ich heute nicht unerhebliche Beiträge bezahlen muss...
Auch deshalb kämpfe ich heute so vehement für ein gleiches System für alle über eine solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, die alle mit allen Einkommen einbezieht und damit die Beiträge senken kann - nach den Berechnungen unseres Experten auf 5.25% statt 8,2% gegenwärtig. Das schafft Gestaltungsspielräume, die ermöglichen, alle erforderlichen Behandlungen, wie damals meine Zahnbehandlungen, im erforderlichen Umfang voll zu bezahlen.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Antwort meine Situation erläutert.
Mit freundlichen Grüßen verbleibt
Martina Bunge