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Martina Bunge
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Frage von Gerd S. •

Frage an Martina Bunge von Gerd S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dr. Bunge

Ich bin Hartz IV Empfänger seit ca 2 Jahren. Ich mußte leider in die private Krankenversicherung zurück gehen weil ich ca 5 Monate zu alt war.
Mein problem ist, das ich nicht zum Arzt gehen kann da die private Krankenkasse unter der Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse liegt. Somit entstehen mir bei jedem besuch zum Arzt kosten. Die ich leider aus eigener Tasche zahlen muß.
Das Jobjenter ist nicht in der lage die restlichen Kosten zu übernehmen.Ich leider erst recht nicht. Mein Arm muß seit einem Jahr operiert werden.,Termin mußte ich absagen aus kostengründen.
Ein Besuch beim Zahnarzt für einen Kostenvoranschlag kostete mir 49,95 euro,davon hat die Krankenkasse 1,95 euro übernommen.Aus diesen Gründen kann ich nicht zum Arzt gehen,das Jobcenter kann mich nicht vermitteln,beziehungsweise ich kann mich nirgendwo bewerben da ich mich nicht behandeln lassen kann.
Frau Merkel angeschrieben/keine Antwort
Obusrat angeschrieben/keine Antwort
Gesundheitsminister angeschrieben/ keine Antwort
Und so weiter und so weiter.
Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie mir antworten würden und vielleicht auch helfen könnten.
Mit freundlichen Gruß Gerd Soltau
Im übrigen möchte ich Ihnen sagen das ich stolz auf ihre Partei bin. Wenigstens eine Partei die versucht in Berlin gegen zu halten.

Portrait von Martina Bunge
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Soltau,

vielen Dank für Ihre Frage.

DIE LINKE hält diese Zustände für Privatversicherte im Basistarif, aber auch für alle Privatversicherten, die nun im höheren Alter enorme Versicherungsprämien bezahlen müssen, für untragbar. Diese Zustände entstehen letztlich alle dadurch, dass wir in Deutschland ein Gesundheitssystem haben, in dem eine unsolidarische Private Krankenversicherung (PKV) neben einer solidarischen Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht. Die Private Krankenvollversicherung (PKV) ist nicht nur der Grundstein einer Zwei-Klassen-Medizin und eines Solidaritätsausstiegs der Besserverdienenden, sondern sie stellt eine Gefahr für die zukünftige medizinische Absicherung insbesondere älterer Privatversicherter dar. Das Geschäftsmodell der PKV ist gescheitert. Daher fordert DIE LINKE als einzige Fraktion im Bundestag die solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung und die Abschaffung der PKV als Vollversicherung.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/012/1701238.pdf

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/101/1710119.pdf

Zu unserer Bürgerversicherung gibt es eine Studie, die aufzeigt, dass unser Gesundheitssystem bei unserer Bürgerversicherung langfristig mit ca. 10,5% Beitrag also 5,25 für Arbeitgeber und 5,25 für Arbeitnehmer finanziert werden könnte.
http://linksfraktion.de/themen/buergerinnen-buergerversicherung-solidarische/

Sie sind nun im Basistarif versichert. Wir haben auf die Probleme mit dem Basistarif durch eine Kleine Anfrage aufmerksam gemacht:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/047/1704782.pdf

Anschließend haben wir einen Antrag dazu im Bundestag eingebracht, um die Situation der Versicherten im Basistarif zu verbessern:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/055/1705524.pdf

Leider ist von der Regierung kein Signal gekommen, dass unsere Forderungen aufgegriffen werden könnten. Wir bleiben aber dran.

Sie sollten sich in jedem Fall an die zuständige Kassenärztliche bzw. Kassenzahnärztliche Vereinigung wenden. Sie müssen auch im Basistarif ohne zusätzliche Kosten (im Zahnbereich sieht das leider auch bei Kassenpatienten manchmal anders aus) auf vergleichbaren Niveau mit gesetzlich Versicherten behandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Bunge