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Martina Bunge
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Frage von Heike A. •

Frage an Martina Bunge von Heike A. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Dr.Bunge,

es geht um das Anti-D-Hilfegesetz, da Sie ja 2008 schon einmal einen offenen Brief an die Regierung verfaßt haben,und leider nichts geändert wurde,möchte ich gerne wissen wann dieses Problem wieder aufgenommen wird und ob die Betroffenen irgendwo Hilfe bekommen. Ich selber bin eine Betroffene und kämpfe seit 2 jahren mit meinen Anwalt gegen das Versorgungsamt,man kommt sich vor wie eine lästige Fliege die man ganz schnell loswerden will.Ich kann nicht mehr arbeiten,besitze Gutachten,die belegen das es sich um Folgeschäden bzw.Symptome der Hepatitis C handelt.Man versucht es jetzt schon mit Mitteln wie: Sie haben ein Tatoo und davon kann man auch Hepatitis C haben,obwohl der Impfschaden anerkannt war!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Es ist sehr trauig was da in den Versorgungsämtern passiert. Es wird mit allen Mittel versucht,bloß nicht zu zahlen.Und die Betroffenen sind die Leitragenen. Ich habe langsam keine Kraft mehr zu kämpfen,man verzweifelt so langsam und fragt sich was hat man verbrochen.Hätte ich damals diese Impfung nicht erhalten wäre ich heute eine gesunder Mensch,aber leider ist es nicht so.Ich habe durch die Hepatitis C eine Fibrose,mir wurden bei 6 Leberpunktionen die Intercostalnerven verletzt und ich wurde deshalb 2mal daran operiert. Ich habe ein Müdigkeits-und Aufmerksamkeitssyndrom und Gedächnisslücken, Glieder und Gelenkschmerzen usw.Alles wird nicht anerkannt,es hat andere Ursachen,eine bodenlose Frechheit.Es muss unbedingt was unternommmen werden,so kann und darf es nicht weitergehen. Ich apppeliere an Sie, helfen Sie uns, das wir ein einigermaßen normales Leben führen können.

Ich freue mich von Ihnen zu hören

Mit freundlichen Grüßen Heike Alsleben

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Alsleben,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich antworte Ihnen erst so spät, da wir in unserer Fraktion bereits vorhatten, konkret etwas zu unternehmen und ich Ihnen gleich unser Ergebnis mitschicken wollte. Inzwischen hat meine Fraktion DIE LINKE einen Gesetzentwurf eingereicht, der die finanziellen Hilfen bei Schädigungen durch die Anti-D-Prophylaxe besser und gerechter gestalten soll: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/055/1705521.pdf

In unserem Gesetzentwurf haben wir die Beweislast umgekehrt. Wenn der Entwurf Gesetz würde, müsste das Versorgungsamt in Zukunft nachweisen, dass ein Symptom nicht auf die Anti-D-Prophylaxe bzw. die damit einhergehende Hepatitis-C-Infektion zurückgeführt werden kann.

Es ist vielfach unmöglich den kausalen Zusammenhang zwischen Symptomen und Ursachen zu beweisen. Dies bietet jetzt den Versorgungsämtern - wie vermutlich in Ihrem Fall - die Möglichkeit, diesen Zusammenhang zu verneinen und finanzielle Hilfen zu versagen. Ich hoffe sehr, dass auch die anderen Fraktionen im Bundestag erkennen, dass es sinnvoll ist, den Menschen, überwiegend Frauen, die durch die Anti-D-Prophylaxe geschädigt wurden, möglichst unbürokratisch zu helfen und nicht länger Steine in den Weg zu legen.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Bunge